«Ab in die Zukunft» – Spannende Doku über die Welt von morgen

Wie wird unser Leben in der Zukunft aussehen? Befriedigende wie umfängliche Antworten darauf sind kaum zu erwarten, auch weil die Fragestellung zu komplex erscheint. Es gibt jedoch Erklärungsansätze, die erahnen lassen, was uns in den nächsten Jahren erwarten könnte. Einen solchen Versuch liefert die zehnteilige Dokumentarserie «Ab in die Zukunft», für die sich gleich fünf Filmemacher auf dem Regiestuhl versammelt haben.

In den knapp einstündigen Episoden führen Pierre-Francois Didek, Stéphane Correa, Nathalie Labarthe, Elisabeth Scherrer und Marc Adergha die Zuschauer durch die Welt von morgen, indem sie neue Technologien vorstellen, die das menschliche Leben in rasantem Tempo verändern. Ob Fortbewegungsmittel, Ernährung, Mode oder Medizin, die Dokumentation lässt kaum einen Bereich aus, in dem Umwälzungen bevorstehen. Sie deckt ein breites Spektrum ab, greift aber auch auf Science-Fiktion-Visionen zurück und vergleicht, inwiefern sich frühere Ideen mit den heutigen Innovationen decken.

In ihrer Machart unterscheidet sich die Serie nur wenig von ähnlichen Produktionen. Sie wird mit viel Aufwand inszeniert und enthält neben spektakulären Aufnahmen viele Szenen aus dem Alltagsleben. In Kontrast dazu stehen professionelle Animes, aus denen hervorgeht, wie es stattdessen in Zukunft aussehen wird. Ab und an kommen Experten zu Wort, um die technologische Entwicklung zu kommentieren oder in den gesellschaftlichen Kontext einzuordnen.

Utopie oder Dystopie?

Wer die Erfindungen und Zukunftsvisionen sieht, wird je nach Gemütslage und Vorliebe überrascht, erschrocken oder begeistert sein. Die Technologien vereinfachen das Leben, lösen viele Probleme und steigern die Produktivität. Sie könnten aber auch die Büchse der Pandora öffnen und neue Übel in die Welt setzen. Auf solche Szenarien geht die Dokumentation allerdings nur im Ansatz ein. Anstatt über mögliche Gefahren zu reflektieren, versprüht die Serie einen euphorischen Techno-Optimismus, der an manchen Stellen naiv wirkt. 

Utopien können sich schnell als Dystopien entpuppen. Wenn wir in Zukunft, wie die Episode «Liebe & Sex» andeutet, schon nach dem ersten Drink wissen, ob ein Partner kompatibel ist, dann löst diese Prophezeiung nicht unbedingt einen Freudentaumel aus. So sehr technische Innovationen die Effektivität steigern, so skrupellos schaffen sie herkömmliche Verhaltensweisen ab, die auf Spontaneität, Laune und irrationalen Gefühlsregungen basieren. Eins wird nach der Doku-Serie klar: Mit der Entstehung neuer Technologien tritt auch ein neuer Mensch auf den Plan. Das wird nicht jedem gefallen. Dem entziehen kann sich aber wohl keiner. 

Anbieter: PantaRay

Kulturjournalismus braucht deine Hilfe!

Wer meine Arbeit unterstützen möchte, kann es via Überweisung oder Paypal tun. Herzlichen Dank!

Überweisung:

IBAN: DE85 1203 0000 1033 9733 04
Verwendungszweck: Spende

Spende via Paypal

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert