«NuoViso Comics» – Witzige Geschichten über gesellschaftliche und politische Ereignisse

Das Medienunternehmen NuoViso ist dafür bekannt, kontinuierlich neue Formate zu kreieren. Wer dessen Portal besucht, findet ein reiches Angebot an digitalen Sendungen. Seit Kurzem geht es aber auch auf die Bedürfnisse von Menschen ein, die sich im analogen Raum wohlfühlen und noch immer Gefallen daran finden, in einem Heftchen die Seiten umzublättern. Für sie gibt es die «NuoViso Comics». Vor wenigen Tagen ist die bereits dritte Ausgabe erschienen, wobei ihr schon deswegen ein besonderer Stellenwert zukommt, weil sie sich pünktlich zum 20. Jahrestag ausführlich mit den Ereignissen rund um 9/11 beschäftigt.

Wenige Wochen vor diesem 11. September 2001 begann Herausgeber Frank Höfer seine Ausbildung zum Film- und Videoeditor beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). „Ich war gerade 19 Jahr alt und hatte eigentlich keinen Plan von der Welt“, schreibt er in seinem Vorwort. „Ich wollte Filmemacher werden, der Rest konnte machen, was er wollte. Doch der 11. September hat etwas in mir geweckt. Oder auch zerstört, ich weiß es nicht. Er lässt mich bis heute nicht los.“ Wer NuoViso schon länger verfolgt, dürfte das gemerkt haben. Das Thema 9/11 zieht sich wie ein roter Faden durch die Sendergeschichte. Es drückt dem Portal gewissermaßen den Stempel auf – genauso wie den «NuoViso Comics», die allesamt 9,11 € kosten.

Kritik und Humor

Die darin enthaltenen Geschichten beschäftigen sich größtenteils mit gesellschaftlichen und politischen Ereignissen, die allgemein bekannt sind. NuoViso-Zuschauer haben dennoch einen Vorteil, weil sie einzelne Szenen nur dann verstehen können, wenn sie sich mit bestimmten Themen eingehend beschäftigt haben und die auftretenden Figuren kennen. Zu ihnen gehören nicht nur Frank Höfer, Robert Stein und Frank Stoner aus dem NuoViso-Universum, sondern auch prominente Personen der Freiheitsbewegung – Namen wie Ken Jebsen, SchwrzVyce, Heiko Schrang oder Billy Six. Illustriert hat sie der Grafiker Daniel Haas, dem es hervorragend gelingt, den Charakter jeder Figur in nur wenigen Strichen und Worten darzustellen.

Wie es sich für Comics gehört, wird gelegentlich über die Strenge geschlagen. Haas karikiert seine Figuren, wird aber nie respektlos. Etwas mehr traut er sich bei bekannten Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Bezeichnend dafür sind Geschichten über die Bundespressekonferenz, in denen zum Beispiel Steffen Seibert als eitler Regierungssprecher und Saskia Esken als gehässige SPD-Vorsitzende erkennbar werden. Solche Episoden beruhen auf realen Ereignissen und Fakten, enthalten aber auch sehr viele fiktive Elemente.

«Deutschland sucht den Superverschwörungstheoretiker»

Zu den wohl witzigsten Geschichten gehört «Deutschland sucht den Superverschwörungstheoretiker», in der Xavier Naidoo, Ken Jebsen und Heiko Schrang als Juroren der Castingshow fungieren, während Michael Wendler als Kandidat auftritt. Dessen Vorstellungstext stammt aus seinem mittlerweile legendären Instagram-Video, mit dem der Musiker die Mainstream-Presse gegen sich aufgebracht hat. Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus. Während Ken Jebsen die Performance bemängelt, kritisiert Heiko Schrang den abrupten Einstieg. Eine zentrale Rolle spielt bei dieser Diskussion eine goldene Glocke.

Interviews mit «Alternativ»-Journalisten

Solche Geschichten stehen jeweils neben einer großen Titelstory. Während es im ersten Heft um die große Berlin-Demonstration am 1. August 2020 geht, beschäftigt sich das zweite Exemplar mit dem «Kapitol-Sturm» und thematisiert dieses Ereignis unter dem Aspekt der Inszenierung. Zum Repertoire jeder Ausgabe gehört auch ein Interview mit einem «Alternativ»-Journalisten. Sie sprechen über ihre Arbeit und Erfahrungen, erzählen von einschneidenden Episoden und erklären, warum sie sich für die Wahrheit einsetzen. Zu Wort gekommen sind bislang Thomas Röper, Billy Six und Gerhard Wisnewski, wobei Letzterer als 9/11-Experte die Titelstory im aktuellen Heft mit seinen Aussagen abrundet.

Als Leser bekommt man somit nicht nur gute Unterhaltung, sondern auch wertvolle Informationen. Die «NuoViso Comics» sind schon jetzt auf dem besten Weg, Kult zu werden. Sie nehmen sich brisanter Themen an, schwimmen gegen den Strom und verknüpfen Kritik mit beißendem Humor. Die Heftchen lassen sich als Zeitdokument verstehen, in dem einschneidende Ereignisse konserviert werden. Ihr Wert ist weitaus höher als die gegenwärtigen 9,11 €. Oder, um es in Worten des Herausgebers Frank Höfer zu sagen: „In 50 Jahren können Sie damit vielleicht ein kleines Vermögen machen.“

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