Gesellschaftlich relevante Themen – Der massel Verlag startet Sachbuch-Reihe

In den letzten Jahren sind nicht nur neue Alternativmedien entstanden, sondern auch Verlage. Anlass war in vielen Fällen die gesellschaftliche Spaltung in Folge der Corona-Krise. Was nicht dem Regierungsnarrativ entsprach, wurde aus dem Diskursraum verbannt. Das gilt bis heute, selbst wenn es nicht mehr um das Corona-Thema geht. Ob Ukraine-Krieg, Genderpolitik, Klima oder Flüchtlingskrise – Andersdenkende kommen nicht zu Wort, zumindest nicht im medialen Mainstream. Um dem entgegenzuwirken, hat sich eine Art Gegenöffentlichkeit gebildet – mit durchaus mutigen Akteuren. Einer von ihnen ist der massel Verlag aus München.

Zwar erfolgte dessen Gründung bereits vor der Corona-Krise, doch deren gesellschaftliche Folgen beeinflussten die Programmausrichtung immer mehr. Anfangs konzentrierte sich der Verlag noch auf Kinderbücher mit durchaus philosophischem Inhalt. Als ab 2020 schließlich die Cancel Culture zu grassieren begann, brachte er die Zeitschrift «Nachhall» hervor. Die Idee dahinter ist so simpel wie klug: Der Inhalt soll vom Sprecher getrennt werden. Die Leser müssen sich zunächst mit den Argumenten auseinandersetzen und erfahren erst im Anhang, wer den jeweiligen Text geschrieben hat. Die Zeitschrift war eine Reaktion auf die mittlerweile geläufige Masche im medialen Mainstream: Zunächst werden die Autoren mit den üblichen Kampfbegriffen geframt und verunglimpft, sodass es anschließend ausreicht, auf ihre vermeintliche Disqualifikation zu verweisen, damit der Inhalt ihrer Texte keine Reichweite findet.

Erwachsen geworden

Diese Art der Politisierung hat die gesamte Gesellschaft erfasst, weshalb auch der massel Verlag nun angefangen hat, Sachbücher zu publizieren. Er ist nach eigenen Worten „erwachsen geworden“. Ab Oktober erscheinen jährlich zwei Werke zu gesellschaftlich relevanten Themen, von Autoren, die aufgrund ihrer nicht regierungskonformen Meinungen zunehmend Schwierigkeiten haben, einen Verlag zu finden. Er habe mittlerweile zehn Manuskripte auf dem Tisch liegen, sagt Martin Sell. Der Inhaber des massel Verlags spürt eine große Nachfrage. Viele Autoren kommen zu ihm, um die eigenen Gedanken in die Welt zu tragen. Diese Möglichkeit erhalten sie bei den etablierten Verlagen nicht, weshalb sie mutige Neulinge wie den massel Verlag umgarnen. Und Sell will sie ihn geben, allerdings in langsamen Schritten.

Verleger Martin Sell / Foto: massel Verlag

Für einen Ein-Mann-Betrieb wie den massel Verlag ist es ungeheuer schwer, sich auf dem Markt zu behaupten. Er müsse zunächst in Vorleistung gehen, sagt Sell, und darauf hoffen, dass die publizierten Werke Abnehmer finden. Kinderbücher seien in der Produktion besonders teuer, weil sie hochwertiges Papier und Illustrationen erfordern. Das gelte nicht für Sachbücher, die sich zudem an Leser richten, die über den Kauf selber entscheiden: gesellschaftspolitisch interessierte Erwachsene. Sie seien eher bereit, ein Buch zu kaufen, so Sell. Was der massel Verlag ihnen von nun an bietet, sind Werke zur Entstehung und Entwicklung einer neuen Gegenöffentlichkeit. «The Great WeSet» heißt die Reihe. „Wir setzen dem Great Reset des Weltwirtschaftsforums ein We, ein Wir, entgegen“, schreibt der Verlag in seiner Programmankündigung.

Der Titel der Reihe stammt von dem Publizisten Walter van Rossum, der bei Manova eine gleichnamige Sendung hat. Er ist es auch, der in der Sachbuch-Sparte den Auftakt macht. «Alternativen in Medien und Recht» heißt der Erstling, in dem van Rossum einige Protagonisten und Initiativen aus der außerparlamentarischen Opposition vorstellt. Im November erscheint schließlich das zweite Sachbuch aus der Feder Ulrich Gausmanns. In «Wirtschaft und Finanzen neu gedacht» spricht der Publizist über alternative Ökonomiesysteme und stellt Initiativen und Projekte vor, die dezentral organisiert werden. Anhand dieser Beispiele zeigt er, wie die Revolution aussehen könnte. „Die Sachbücher, die im massel Verlag erscheinen, sind ‚Spurensuchen‘“, schreibt Martin Sell in der Vorstellung der neuen Reihe. „Ich lade alle herzlich ein, mit den Autoren und mir gemeinsam wachsam Muster in unserer Gesellschaft zu entdecken und darüber Geschichten zu erzählen.“

Titelbild: massel Verlag

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