«Reicht Bürger» – Rapbellion Phizzo veröffentlicht ein kompromissloses Solo-Stück

Der Berliner Phizzo hat sich nach dem Rapbellions-Hit mit einem Solo-Stück zurückgemeldet. Wieder ist es ein Song geworden, in dem er Kritik an der Corona-Politik übt – dieses Mal direkter und unverblümter. Warum und weshalb, gibt der 39-Jährige bereits im Titel zu verstehen: «Reicht Bürger». Er hat genug von den Corona-Maßnahmen, der Maskenpflicht und Impfkampagne. Genug von der medialen Panikmache und Diffamierung Andersdenkender. Genug von Zensur und Hetzjagd. Dementsprechend hart fallen die Punchlines aus: „Schnauze voll, sagt wie könnt ihr dieses Leid fördern“, rappt Phizzo in der Hook. „Is jetzt klar, diese Fäden ziehn scheiß Mörder / Diese Monster, Ihre Herzen klein wie Reiskörner / Was heißt hier Reichsbürger ich bin ein es reicht Bürger.“

Wer den Song hört, merkt augenblicklich, dass der Rapbellion reichlich Wut im Bauch hat. Er greift politische Entscheidungsträger an, teilt gegen prominente Musiker aus und wirft Leitmedien Propaganda vor. Diese leidenschaftliche Empörung hat mehrere Gründe. Als kritischer Rapper wird Phizzo nicht nur in den sozialen Medien attackiert und beschimpft, sondern auch in die rechte Ecke geschoben. Er erhält Etiketten, die nicht das bezeichnen, was er eigentlich ist. Das Wortspiel im Titel soll auf dieses Problem aufmerksam machen. „Alle Systemkritiker werden pauschal als Reichsbürger bezeichnet“, sagt er. „Das ist klassisches Framing.“ Er habe zwar kein Problem mit den Reichsbürgern, sei aber keiner. Gleiches gelte für die «Querdenker».

Gesteuerte «Fernsehköpfe»

Diese Art der Manipulation stört ihn. Man setze Narrative in die Welt, die nur das Ziel hätten, die öffentliche Meinung in eine bestimmte Richtung zu lenken. „Und die Masse plappert alles nach, ohne es zu hinterfragen“, sagt der Rapper. In dem Musik-Video bringt er diesen Trend filmisch zum Ausdruck. Der knapp dreiminütige Clip spielt in der Großstadt, wo Phizzo überall auf Menschen mit einem Fernsehkopf trifft. Sie repräsentieren jene unkritischen Medienkonsumenten, die sich nicht über den Mainstream hinaus informieren. Während sie den offiziellen Narrativen nacheifern, sieht er die Welt mit anderen Augen und erkennt, was ihnen entgeht. Es ist eine Referenz auf den Film «Matrix», dessen Muster auf die Gegenwart übertragen werden. Wie in dem Klassiker der Wachowski-Brüder tritt auch im Musik-Video ein Agent auf den Plan, eine Art Agent Smith, der den Rapper jagt, um auch ihn zu einem «Fernsehkopf» zu machen.

«Reicht Bürger»

Mit dem kurzen Clip, für den der Musikvideoproduzent Mitch.IKH verantwortlich war, ist ein kleines Meisterwerk gelungen. Die Bilder sagen das aus, was der Song zum Inhalt hat. Als ein Bürger, dem es reicht, führt Phizzo im Alltag viele Gespräche mit Menschen, die dem offiziellen Corona-Narrativ folgen. Dabei merkt er immer wieder, dass die Gräben größer geworden sind und der Dialog sich zunehmen schwieriger gestaltet. „Ich komme dir mit Fakten, und es artet aus / Denn deine Welt bricht zusammn wie ein Kartenhaus“, heißt es an einer Stelle des Songs. Solche Zeilen basierten auf Erfahrungswerten, sagt der Rapper. Sowohl unter Freunden als auch in der Familie gebe es häufig Situationen, in denen deutlich werde, dass die Menschen einseitig informiert seien.

Positive Signale

Andererseits nimmt Phizzo aus solchen Gesprächen mit, dass immer mehr Menschen müde werden. Während ein Teil weiterhin und sogar noch vehementer auf Regierungslinie bleibt, wollen andere nichts mehr davon hören. „Auch sie haben genug von dem Panik-Dauerfeuer und betrachten die ganze Chose skeptisch“, sagt der Rapper. Deswegen bezieht sich «Reicht Bürger» in gewisser Weise auch auf diese Menschen. In erster Linie meint er damit aber sich selbst, einen Bürger und Musiker, dessen Sorgen sich in den Zeilen niederschlagen. Und die klingen bisweilen aggressiv.

Phizzo

Dennoch möchte Phizzo daran erinnern, dass explizite Reime seit jeher zum Stilmittel-Inventar des Hip-Hops gehören. „Man sollte nicht alles wörtlich nehmen“, sagt er und bezieht sich auf die Kritik an dem Rapbellions-Song «Ich mach da nicht mit», an dem auch er mitwirkte. Der Vorwurf lautete, das Rap-Kollektiv hätte zu Gewalt aufgerufen. „Absurd“, findet Phizzo. „Während zum Beispiel die weitaus härteren Texte der Gruppe K.I.Z. problemlos durchgehen, werden wir als Terroristen bezeichnet und von sämtlichen Plattformen gelöscht.“ An der Popularität der Rapbellions hätte diese Diffamierungskampagne aber nichts geändert, wie Phizzo in «Reicht Bürger» hervorhebt: „Das is Hip Hop, Digga, ja man das is reale Kunst / Sie versuchen uns zu canceln, doch die Leute lieben uns.“

Das gemeinsame Projekt und die Erfahrungen danach hätten alle Rapbellions-Mitglieder stärker zusammengeschweißt, sagt der Berliner Rapper. Für ihn persönlich sei es eine große Ehre gewesen, mit Xavier Naidoo kooperiert zu haben. „Das ist das Schönste, was einem künstlerisch passieren kann“, sagt er. Von dem gemeinsamen Rapbellions-Projekt hat Phizzo aber auch insofern profitiert, als sein neuer Song nun erstmals in den Charts landete und auf iTunes zweitweise auf dem zweiten Platz rangierte. Gleichzeitig sei er wegen des großen Echos bei Amazon gleich gelöscht worden. Doch das könne man auch positiv sehen, findet der Rapper. Der Rapbellions-Song generierte trotz Zensurmaßnahmen hohe Verkaufs- und Klickzahlen. „Das zeigt, dass es eine große Resonanz gibt. Es gibt viele Menschen, die sich angesprochen fühlen.“

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