Rapper Pascito ruft in seinen Songs zur Eigenverantwortung auf

Hip-Hop gilt als die Wiege der Protestmusik. Das zeigt sich besonders in Krisen, wenn mutige Künstler gegen das Unrecht anrappen, während viele andere schweigen. Genau das passiert gerade, in einer Zeit, die vom Verlust der Freiheit und einer technokratischen Politik geprägt wird. Diese Missstände in seinen Songs zu benennen, ist auch das Anliegen des Rappers Pascito. Der 38-Jährige hat bereits drei Tracks herausgebracht, die sich direkt mit der Corona-Krise beschäftigen. Wie einige seiner Kollegen kritisiert er darin den Maskenzwang, die Manipulation der öffentlichen Meinung und vor allem die Fremdbestimmung.

„Ich hab nen Traum, die Menschen nehmen die Masken ab / Statt blind zu trauen, wachen sie auf und denken nach / Die Zeit ist reif, denn das Volk sieht die Wahrheit / Will Revolution und schreit «wir wollen frei sein»“, heißt es in dem Song «Ich hab nen Traum». Seine Musik sei schon immer sozialkritisch gewesen, sagt der Rapper aus Aschaffenburg. Er beschäftige sich mit Ereignissen in seinem persönlichen Umfeld, aber auch mit gesellschaftlichen Phänomenen, die seiner Meinung nach auf eine Fehlentwicklung hindeuten. In Zeiten der Corona-Politik gehöre die Einschränkung der Grundrechte zweifellos dazu.

Pascitos musikalischer Werdegang

Pascitos Musikkarriere begann mit 16, als er sich nicht mehr bloß von anderen Sprechgesangskünstlern inspirieren ließ, sondern anfing, eigene Texte zu schreiben. Zunächst rappte er auf Englisch, wechselte dann aber in seine Muttersprache. 2001 ging er schließlich dazu über, die Songs selber zu produzieren. Dennoch sollte es knapp fünfzehn Jahre dauern, bis seine musikalische Arbeit einen professionellen Anstrich bekam. 2019 gründete Pascito sein Label TP Productionz. Seitdem produziert er auch die Songs anderer Rapper.

Pascito

Sozialkritische Musik bedeutet für ihn, auch die Bedingungen in der Hip-Hip-Szene zu hinterfragen. So stört er sich schon lange an dem Herdentrieb vieler Rapper. „Einer gibt den Trend vor, und alle anderen folgen ihm“, sagt er. „Eine Zeit lang war es der Gangta-Rap, etwas später der Autotune-Rap.“ Er selber orientiere sich nicht an Trends, sondern möchte individuelle Musik produzieren. „Ein Künstler ist jemand, der etwas Neues macht“, betont der 38-Jährige. Originalität stehe daher im Zentrum seines Schaffens, was zur Voraussetzung hat, dass er sich Themen annimmt, die ihn beschäftigen.

Das tut die Corona-Politik zweifellos. Seit April letzten Jahres setzt er sich mit ihren Folgen und Ursachen auseinander, recherchiert im Internet, nimmt an Demonstrationen teil und versucht, seine Gedanken in Songs auszudrücken.  Er bezeichnet sich gerne als „Freiheitkämpfer“, der sein Talent in die Protestbewegung einbringen möchte. Und sein Talent – das ist die Musik.

Corona-Tracks

Der erste Song zur Corona-Thematik erschien im September. Wie der Titel «Ich hab nen Traum» andeutet, appelliert Pascito darin an die Eigenverantwortung. Die Menschen sollten sich nicht mehr geißeln lassen, lautet die Kernaussage, sondern ihre Situation selbst in die Hand nehmen und im Einklang mit der Natur ein gerechtes System aufbauen, in dem Empathie, Nächstenliebe und echte Toleranz gedeihen können.

Drei Monate später brachte Pascito das Stück «Wann?» heraus. Der Song spricht das Gefühl vieler Menschen an, die sich angesichts der drakonischen Maßnahmen fragen, wann die „Plandemie“ endlich vorbei ist. „Wann, bitte wann, sag mir wann, wann / Wann sind wir endlich an dem Punkt angelangt, Mann“, rappt er in der Hook. „An dem wir uns alle erheben aus diesem Dreck / Und felsenfest einstehen für unser Recht.“

Aliens – Kritik an den Eliten

Noch ist allerdings kein Ende abzusehen, weshalb vor einigen Wochen der nächste Track folgte. «Aliens» beschreibt die gegenwärtige Situation und ist dabei doppeldeutig. Einerseits, erklärt Pascito, lasse sich der Titel auf die Menschen in der Freiheitsbewegung beziehen, die sich mit einer anderen Meinung zur Corona-Politik wie Aussätzige fühlen und auf Demonstrationen von Polizisten bewacht werden. „Wir sind doch hier nur Aliens und gehören gar nicht her / All die Beschränkungen und Regeln sind unserer Lebensart so fern“, rappt Pascito.

Andererseits bezieht sich der Titel auf die Eliten, die eigentlichen Aliens, wie der Rapper meint: „Denn sie sind es, die nicht im Einklang mit der Erde leben.“ In dem Song hören sich die Vorwürfe so an: „Ich recherchierte und lernte, wie es um die Welt wirklich bestellt ist / Ging zurück zum Ursprung und folgte der Spur des Geldes / Fand heraus, wie die Eliten uns lenken / Und manipulieren, so dass wir über uns minderwertig denken / Mit Konsequenzen für das Leben von jedem auf dem Planeten.“

Trotz dieser Bedingungen bleibt Pascito optimistisch. Als Familienvater müsse er es, sagt der Rapper. Mit seinen Songs will er dazu beitragen, dass noch mehr Menschen kritisch werden. Er will sie aufrütteln und dazu bringen, sich Gedanken zu machen, ob alles mit rechten Dingen zugeht. „Man muss sich genau überlegen, was für eine Zukunft wir ansteuern“, sagt er. Für ihn seien diese Fragen derzeit essentiell. Deshalb werde er solange Songs zu diesem Thema produzieren, wie die Corona-Politik andauert.  

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