21. November 2024

Musik-Agentur A-MAZE-ING bietet kritischen Künstlern eine neue Heimat

Wer sich seit knapp 19 Monaten kritisch gegenüber der Corona-Politik äußert, muss mit heftigem Gegenwind rechnen. Das gilt vor allem für prominente Künstler. Selbst berechtigte Zweifel an den freiheitsbeschränkenden Maßnahmen können mediale Reaktionen hervorrufen, die darauf abzielen, die Betroffenen mundtot zu machen oder deren Karriere ganz zu beenden. Solche Attacken zeigen durchaus Wirkung. Wer den Zugang zur Kulturindustrie nicht verlieren will, hält sich mit Kritik lieber zurück. Viele Künstler beherzigen diesen Grundsatz, obwohl sie mit den politisch-gesellschaftlichen Entscheidungen eigentlich alles andere als einverstanden sind. So entstehen innere Konflikte, die hemmend wirken können. Doch es gibt auch hoffnungsvolle Tendenzen.

Aufgrund der asymmetrischen Berichterstattung und der institutionellen Ausgrenzung Andersdenkender bildet sich gerade eine alternative Kulturindustrie heraus, die sich nicht nur aus neuen Künstlern, Alternativjournalisten und Talk-Formaten, sondern auch aus fördernden Medienunternehmen zusammensetzt. Gerade Letztere wollen sich den kritischen Künstlern öffnen und auf diese Weise dafür sorgen, dass Musiker, Literaten oder Schauspieler ihre Meinung sagen können, ohne Nachteile befürchten zu müssen. Einer dieser Player ist die Komplett-Agentur A-MAZE-ING music. Sie konzentriert sich auf das Musikbusiness und führt die Künstler quasi durch das Labyrinth dieses teilweise komplexen Geschäfts – so wie es der mittlere Teil des Firmennamens zum Ausdruck bringt. Maze ist das englische Wort für Labyrinth. Auch das Musikgeschäft besteht aus verschiedenen Winkelzügen, die sich durch Produktion, Videodreh, Marketing und Vertrieb ziehen.

Matthias Niemyt

Damit die Künstler in diesem Dickicht nicht die Übersicht verlieren, verschafft ihnen A-MAZE-ING music eine gewisse Orientierung. „Wir bieten im Grunde alle gängigen Dienstleistungen in der Musikbranche an“, sagt Geschäftsführer Matthias Niemyt. „Wir betreuen den ganzen Prozess – von der Idee bis zum fertigen Musikvideo“. Die größten Probleme bereite den Musikern aber der Vertrieb. Viele von ihnen produzierten ihre Songs durchaus selbst, so Niemyt. Das sei noch relativ einfach, wenn man das Handwerk verstehe. Die fertigen Produkte an den Mann zu bringen, stelle hingegen eine größere Herausforderung dar. Mit A-MAZE-ING music könne auch sie gemeistert werden.

Inspiration aus der Friedensbewegung

Die Idee zur Agentur-Gründung kam dem studierten Musikfachwirt, als er sich in der Friedensbewegung zu engagieren begann. Auf Demonstrationen wie etwa gegen die US-Airbase Ramstein habe er „tolle Menschen“ getroffen, sagt Niemyt. „Ich verspürte den Wunsch, in Zukunft mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten.“ Dazu sollte er schon bald die Gelegenheit bekommen. Wie auch er waren die Menschen aus der Friedensbewegung kritisch gegenüber der Corona-Politik. Man traf sich auf den entsprechenden Demonstrationen wieder. Weil auf ihnen Musiker wie Kilez More, Äon und Morgaine teilnahmen, fing Niemyt sofort Feuer und wollte künftig mit ihnen kritische Projekte auf die Beine stellen. Durch den damals bereits erschienen Sampler «Donnertrommel-Mugge» lernte Niemyt die Lebenskünstlerin Pia Maria de Vos kennen, welche diesen Sampler initiiert hatte. Daraus entstand die Idee, weitere Projekte ins Leben zu rufen und damit kritischen Künstlern eine Plattform zu bieten.

Anfang dieses Jahres wurden dann Nägel mit Köpfen gemacht. Im Mai erschien der Sampler «bHERZt», dessen Abwicklung A-MAZE-ING music komplett übernahm. Auf der CD finden sich Lieder für Frieden und Freiheit, vorgetragen von insgesamt 17 Acts, die aus den verschiedensten Musik-Genres stammen. Darunter befinden sich so prominente Namen wie Björn Banane, Ben Arslan oder Eloas Min Barden. Während auf dem «bHERZt»-Sampler überwiegend Künstler aus dem deutschsprachigen Raum vertreten sind, vereint das Nachfolgeprojekt internationale Musiker. «Freedom of Sound», vor wenigen Wochen erschienen, ist eine klangvolle Antwort auf die vielen politischen wie medialen Kampagnen, mit denen seit geraumer Zeit die gesellschaftliche Spaltung forciert wird. Künstler wie Pou Ria, Rob T. Strass oder Aliens Best Friend singen dagegen an und senden eine Botschaft, die den Wert der Freiheit stimmgewaltig hochhält.

Zwei neue Projekte

Doch damit nicht genug: Die nächsten Projekte sind bereits in Planung. Gerade entsteht ein Sampler, der die Kinder in den Mittelpunkt rückt. Um Corona soll es dabei aber nicht gehen, versichert Niemyt. «bHERZte Kinderlieder» will den Kleinen eine Stimme geben und sie wieder zum Lachen bringen. Kinder singen für Kinder, so das Konzept. „Mitmachen konnten alle, die Lust hatten“, sagt Niemyt. Momentan fänden die Aufnahmen im Studio statt. Veröffentlicht werde der Sampler höchstwahrscheinlich im Januar. Um dieses Projekt zu realisieren, setzt A-MAZE-ING music auf Crowdfunding. Das scheint gut zu funktionieren. Viele Menschen unterstützen die Aktion und zeigen sich generös. Sie erhalten den Sampler schon zu Weihnachten, während alle anderen sich ein paar Wochen gedulden müssen, bevor er dann im Januar ´22 auf bherzt.com veröffentlicht wird.

Parallel dazu entsteht gerade ein weiteres Projekt, bei dem kritische Stimmen gebündelt werden. Das klingt bereits im Titel an: «Protestnoten». Es handelt sich um ein Album, bei dem mehrere kritische Künstler zusammenkommen, unter anderem der Musiker und Lyriker Jens Fischer Rodrian. In einem Interview mit Gunnar Kaiser hat er bereits angekündigt, was die Hörer erwartet: Die gegenwärtige Krise werde poetisch verarbeitet. Und es soll nicht das letzte Album bleiben. Bevor die CD in den Handel kommt, gibt es Ende Januar ein Release-Konzert, das digital übertragen wird. Zeitgleich entsteht zum Projekt ein eigenständiges Buch. Die Betreuung übernimmt der Rubikon-Verlag, dessen Werk auch die «Protestnoten»-CD enthalten wird.

Solche Projekte dürften allen Musikern Mut machen, die sich kritisch äußern wollen, sich bislang aber nicht getraut haben. In A-MAZE-ING music finden sie einen passenden Partner. „Wir sprechen uns deutlich gegen die Ausgrenzung aus“, sagt Geschäftsführer Niemyt. „Deshalb heißen wir alle willkommen, die ihre Musik-Projekte jenseits des Mainstreams realisieren wollen.“ Noch steckt die Agentur in den Kinderschuhen, aber sie könnte rasant wachsen. Denn die Zahl kritischer Newcomer steigt von Woche zu Woche. Sie sind lautstark, sie haben etwas zu sagen und sie wollen die Menschen erreichen. Dabei kann ihnen A-MAZE-ING music helfen.

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