«Freedom of Sound» – Internationale Musiker singen für die freie Meinungsäußerung

Vor wenigen Monaten erschien mit «bHERZt» ein Sampler, der ein musikalisches Zeichen setzte. Mehrere Künstler besingen darauf die Freiheit und geben eine friedliche Antwort auf die vielen staatlichen Willkürmaßnahmen und gesellschaftlichen Diffamierungen. Verantwortlich für das Projekt war das Label A-MAZE-ING. Nun hat es einen weiteren Sampler herausgebracht, einen, der dieses Mal in einem internationalen Gewand daherkommt. «Freedom of Sound» versammelt 16 Künstler aus elf Ländern. Sie alle vertreten unterschiedliche Genres, gleichen sich aber in der Überzeugung, dass die Freiheit ein wichtiges Gut ist. Mit ihrem Auftritt zeigen sie Gesicht und entgegnen auf kreative Weise den vielen politischen und medialen Kampagnen, mit denen die gesellschaftliche Spaltung forciert wird.

Die Hörer erwartet ein besonderes Musikereignis. Fast jeder Geschmack wird bedient. Hip-Hop-Fans kommen genauso auf ihre Kosten wie Liebhaber melodischer Stücke. Es gibt emotionale Songs, aber auch zeitgenössische Folk-Klänge oder atmosphärischen Dream Pop, wie ihn Rob T. Strass darbietet. Während der iranische Sänger Pou Ria einen Indie Dance zum Besten gibt, tritt der bayerische Musiker Augustín mit einem Blues-Stück auf. Der Klangteppich ist so bunt und schillernd wie das Ensemble selbst. Die jeweiligen Künstler verstehen es aber nicht nur, die Hörer sinnlich zu verführen, sondern auch textstark eine Message in die Welt zu senden. Mehrere Songs tragen die Hauptbotschaft bereits im Titel – «Freiheit», ob auf Französisch oder Englisch.

Ellie McCall

Ellie McCall und Peter Avelar appellieren in ihrem Lied an die Lebensfreude, indem sie die europäische Anti-Lockdown-Hymne «Danser Encore» ein wenig umwandeln: „Dance once more“, singen sie. „Everybody wants to dance once more / “We don’t want to be bound by course.“ Der Italiener Dario Musso setzt sich ebenfalls für mehr Abwechslung sein. In seinem Hip-Hop-Stück bezeichnet er sich als „Sohn der Vielfalt“, während der Britte Inspeckta Veg gegen die allseits grassierende Konformität mit der Corona-Politik anrappt. Die daraus entstandene Regierungsform bezeichnet die italienische Gruppe I Magisteri in ihrem Song als „Therapieregime“. Es sind kritische Songs, die auf gesellschaftliche Fehlentwicklungen hinweisen.

Musiker aus Deutschland

Unter den Künstlern befinden sich sowohl semiprofessionelle als auch professionelle Musiker. Aus Deutschland ist unter anderem die Indie-Pop-Gruppe Alien’s Best Friend vertreten – mit einem Song, der bereits 2018 geschrieben worden ist, aber an Aktualität nicht verloren hat. «Heroes» würdigt mutige Menschen, die für ihre Überzeugungen einstehen. In der Corona-Krise sind es die vielen Mediziner, Wissenschaftler und Anwälte, vor allem aber die zahlreichen Demonstranten aus der bürgerlichen Mitte. Zu ihnen gehört auch die Aktivistin und Ärztin Perin Dinekli, die auf vielen Kundgebungen auftrat und mit «Ein direktes Lied» für großes Aufsehen gesorgt hat. Auf dem «Freedom of Sound»-Sampler ist hingegen ihr Song «Autonomy & Dignity» zu hören, ein Gitarrenstück, in dem die Deutsch-Türkin an die allgemeine ärztliche Berufspflicht erinnert.

Die Musiker greifen viele Themen auf. Sie sprechen den Menschen aus den Herzen und geben ihnen Mut, weiterhin für ihre demokratischen Überzeugungen zu kämpfen. Mit ihren Songs lassen sich auch Tage überstehen, an denen die Politik kaum Hoffnung auf Besserung gibt. «Freedom of Sound» verleiht aber nicht nur Kraft, sondern stellt auch ein herausragendes Zeitdokument dar. Der Sampler konserviert die Befindlichkeiten einer internationalen Protestbewegung, die sich stetig vernetzt und ausbreitet. Am Ende könnte sie tatsächlich obsiegen und die Entscheidungsträger zum Umlenken bewegen. Umso wichtiger ist es, dass Künstler auf die Macht der Musik setzen. Mit ihr lassen sich auch die Hartherzigen erreichen.

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