Wer sich nicht bewegt, spürt die Ketten nicht, lautet ein berühmter Spruch. Bis zum Jahr 2020 galt das für den Großteil der Bevölkerung – vor allem in den Ländern Europas. Mit der Corona-Politik und den darauffolgenden Angriffen auf Kritiker der Maßnahmen merkten viele aber, dass ihre Freiheit einen nur sehr begrenzten Rahmen aufweist und jederzeit weiter eingeschränkt werden kann. Der österreichischen Rock-Sänger Ben Arslan ist das schon länger klar. Er gehört zu denjenigen, die sich schon vor 2020 bewegten und somit auch die Ketten spürten – zunächst in der Musikindustrie. Wie in allen gesellschaftlichen Bereichen gelten hier ungeschriebene Gesetze. Man darf kritisch sein, aber nicht zu kritisch. Wer in den Songs ans Eingemachte geht, wer diese rote Linie überschreitet, muss damit rechnen, aufs Abstellgleis geschoben zu werden.
Diese Erfahrung machte Arslan 2016, als sein Song «Computer» erschien. Darin setzt sich der 30-jährige Wiener mit dem Transhumanismus auseinander und kritisiert diese Ideologie insofern, als sie darauf abzielt, den Menschen mit Hilfe der künstlichen Intelligenz zu einem digitalen Wesen zu machen und ihn dadurch effektiver zu kontrollieren. Der Song spricht sich nicht gegen Computer aus und auch nicht gegen die Technik. Was er kritisiert, ist die Digitalisierung des Menschen. Für die Musikindustrie war das zu viel des Guten. Der Song wurde unterdrückt und von dem Radioprogramm ferngehalten. An der musikalischen Qualität konnte es nicht liegen, schließlich bewies Arslan mehrmals, dass er das nötige Talent hat.
Musikalischer Werdegang
2014 gewann der Wiener Rocksänger «The Voice of Austria». Drei Jahre zuvor hatte er bereits den fünften Platz belegt. Die Kritiken fielen überwiegend positiv aus. Nicht wenigen Kennern war klar, dass Arslan sich auf musikalisch hohem Niveau bewegt. Das machte sich bereits in den 2000er Jahren bemerkbar, als er erstmals mit seiner Band Figure in Frame auf sich aufmerksam machte. Damals waren die Songs noch nicht kritisch, schafften es dafür aber ins Radio – oder gerade deswegen. Mit 19 brachte Arslan sein erstes Solo-Album «Big Ego» heraus, das noch heute auf allen bekannten Plattformen erhältlich ist. So gut die Zukunftsaussichten für Arslan schienen, so schnell drehte sich der Wind, als die Songs zunehmend systemkritischer wurden. Der Österreicher kam in der Mainstreamszene einfach nicht weiter, obwohl seine Songs beim Publikum durchaus ankamen. „Es ging um Politik, nicht um Musik“, so Arslan.
Nach seinem Sieg bei «The Voice of Austria» nahm er zusammen mit Alexander Kahr die Single «Dirty Lies» auf. Weitere Songs folgten, unter anderem «Freedom». Das Lied entstand in den Anfangsmonaten des Corona-Jahres 2020, aber noch vor dem Lockdown. Wie der Titel bereits andeutet, geht es in dem Lied um individuelle Freiheiten, die weltweit eingeschränkt werden – still und heimlich. Arslan verarbeitet darin gewissermaßen die eigenen Erfahrungen in der Musikindustrie. „Allerdings spürte ich, dass es um die Freiheit generell schlecht bestellt war“, sagt der Sänger. „Da lag einiges im Argen. Es war zunächst eine Ahnung. Mit Beginn der Corona-Politik wusste ich es dann ganz genau.“
Intensive Recherche
Wie so viele nutzte der Musiker in der ersten Phase des Lockdowns die Zeit, um zu recherchieren. Arslan suchte jeden Tag intensiv nach verlässlichen Informationen, sowohl in den Mainstream- als auch in den alternativen Medien. Er beschäftigte sich mit politischen und wirtschaftlichen Themen, setzte sich mit Gesundheitsfragen und der Impfung auseinander, er versank in den sozialen Medien und las Erfahrungsberichte, verknüpfte die Punkte und begann, die Zusammenhänge zu verstehen. Die Eliten, so seine Schlussfolgerung, sehen in der Überbevölkerung ein Problem. Also suchen sie nach Wegen, wie sie es lösen können, ohne viel Staub aufzuwirbeln. Die Bevölkerung muss so reduziert werden, so seine Vermutung, dass sie es nicht merkt. Sie muss schleichend erfolgen und so aussehen, als wäre es ein natürlicher Prozess. Mit krankmachenden Impfungen dürfte das gelingen, so Arslan.
Deswegen sieht er in der Corona-Politik eine globale Agenda, die dem Zweck dient, die Bevölkerung zu reduzieren und aus den Übriggebliebenen unterhalb der Elite digitale Sklaven zu machen – ganz im Sinne der Transhumanismus-Ideologie. Die Kernpunkte dieser Agenda fänden sich in dem Konzept des «The Great Reset», so Arslan. Bis 2030 sollen die Menschen kein Privateigentum haben, aber glücklicher sein als je zuvor – so das Heilsversprechen. „Aber wem sollen dann die vielen Güter gehören“, fragt sich der Sänger. „Kapitalismus für die Eliten, Kommunismus für das einfache Volk“, nennt er dieses Konzept. Die Recherchen haben ihn dazu bewogen, gegen diese Agenda zu protestieren. Seit Mai 2020 nimmt er an Demonstrationen teil, sowohl in Österreich als auch in Deutschland. Im Juni schrieb er schließlich ein neues Lied, in dem seine Kritik an der Eliten-Agenda auch musikalisch zum Ausdruck kommt.
«Unsere Freiheit» heißt der Song und enthält explizite Zeilen, die keine Fragen offenlassen: „Wir haben schon viel zu lang getan, was sie uns sagen / Und viel zu lange mitgespielt bei ihrem bösen Spiel / So hat man uns das beigebracht in allen Lebenslagen“, lauten die ersten Zeilen. Die Antwort darauf fällt nicht weniger deutlich aus: „Wir werden nicht auf Knien leben“, singt Arslan im Refrain. „Mit nem Lappen im Gesicht / Unser Volk wird sich erheben / Und wir zerrn euch vor Gericht / Unsere Freiheit ist nicht eure / Denn sie wird aus Mut gemacht / Und aus Ehrlichkeit und Treue / Und die Wahrheit gibt uns Kraft.“ Es ist eine energische Kampfansage, die rockig daherkommt und aufpeitschend wirkt. Arslan möchte mit dem Song die kritische Masse mitziehen und die „schlafenden Wölfe wecken“, wie er sagt. Damit sind alle gemeint, die noch unschlüssig sind, ob sie sich am Widerstand beteiligen sollen.
Auftritte auf Demonstrationen
An die Eliten hingegen sendet der Song eine unmissverständliche Botschaft: „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“, sagt der Sänger. „Sie sollten sich darauf einstellen, dass der Widerstand wächst, je intensiver die Repressalien werden.“ Den Song performte Arslan auf diversen Demonstrationen, selbst in Brüssel. Dort machte er bessere Erfahrungen als in der deutschen Hauptstadt, wo ihn die Polizei gleich zweimal festnahm. In den Handel kam «Unsere Freiheit» als Teil des «bHERZt»-Samplers, auf dem insgesamt 17 Acts vertreten sind und in ihren Songs verschiedene Aspekte der Corona-Politik aufgreifen. Vor wenigen Wochen erschien Arslans neues Lied «Broken Hearts in Chains». Der Sänger wechselt immer wieder zwischen Deutsch und Englisch, je nachdem, wen er ansprechen möchte. «Broken Hearts in Chains» richtet sich an ein internationales Publikum und soll ermutigend wirken.
Mit dem Song zeigt Arslan seine softe Seite und verfolgt das Ziel, seinen Hörern Trost zu spenden. „Eure Herzen sind in Ketten, aber die lassen sich lösen“, lautet die Kernaussage. „Das Lied soll auch verdeutlichen, dass die Menschen im Widerstand alles andere als böse sind“, erklärt der Wiener. „Es soll das Herz berühren und denjenigen Kraft geben, die an der Corona-Politik leiden.“ Das dürfte nicht der letzte Song bleiben, der sich mit der aktuellen Situation beschäftigt. „Solange die Agenda mit faschistoiden Mitteln verfolgt wird, singe ich dagegen an“, verspricht Arslan. Die nächsten Projekte stehen bereits fest. Und die sollen es in sich haben. Es wird Kooperationen mit namhaften Künstlern geben, so viel kann er verraten. Unter anderem ist ein Gruppensong geplant, der Erinnerungen an «We are the World» weckt. In einem weiteren Lied wird es sehr rockig zugehen – vielleicht mit Hilfe einer Musikerin, die allen ein Begriff sein dürfte.