«What the Health» – Investigative Doku über krankmachende Nahrungsmittel

In der Corona-Krise ist viel von Gesundheitsschutz die Rede. Allerdings beschränkt er sich im Wesentlichen auf Maßnahmen wie Lockdown, Mindestabstand oder Social Distancing. Von Prävention hört man hingegen recht wenig. Dabei hat der Lebensstil eine enorme Auswirkung auf das Immunsystem. Wer Stress vermeidet, sich ausreichend bewegt und gesunde Nahrung zu sich nimmt, erfreut sich bester Gesundheit. Doch mit der Ernährung ist es so eine Sache: In den Supermärkten finden sich mittlerweile nur Produkte, die industriell hergestellt werden. Sie stärken nicht das Immunsystem, sondern rufen Krankheiten hervor. Diese These formuliert eine bereits 2017 entstandene Dokumentation, die auf PantaRay zu sehen ist.

Der Film «What the Health» bemüht sich um die Zusammenhänge zwischen Ernährung, gesundheitlichen Schäden und der Pharmaindustrie, indem er von Volkskrankheiten wie Diabetes oder Krebs ausgeht und auf dieser Grundlage nach den Ursachen sucht. Seine Macher Kip Andersen und Keegan Kuhn treten in der Manier investigativer Journalisten auf, die Studien wälzen, Ärzte interviewen und diverse Organisationen anschreiben, um sie mit unbequemen Fragen zu konfrontieren. Bei ihren Recherchen stoßen sie auf brisante Informationen, die den Verdacht erregen, dass große Konzerne die Konsumenten systematisch krank machen.

Wursttheke im Supermarkt

Über weite Strecken beschäftigt sich die Dokumentation mit tierbasierter Nahrung und zeigt, wie ungesund Fleisch, Fisch oder Milchprodukte für den menschlichen Organismus sind. Die Ursachen dafür liegen wiederum in der Massentierhaltung und den Substanzen, die bei der Fütterung zum Einsatz kommen. Einen negativen Effekt hat auch die Umweltverschmutzung, die sich über Tiere auch auf Menschen auswirkt. Nicht wenige Ärzte schlagen Alarm. Doch während sie auf die Zusammenhänge zwischen tierbasierter Nahrung und Krankheiten aufmerksam machen, kehren Gesundheitsorganisationen sie gerne unter den Tisch. Im Film wird das besonders dann deutlich, wenn die beiden Regisseure sich an sie mit bohrenden Fragen wenden, aber keine Antworten erhalten. Oftmals werden sie sogar abgewimmelt.

Interessenskonflikt

Ein weiteres großes Problem ist der Anteil der Medikamente in unserer Nahrung. Mit diesem Aspekt begibt sich der Film auf das Feld der Pharmaindustrie, die sich darum bemüht, möglichst viele Produkte an Landwirte zu verkaufen. Am geschäftsträchtigsten sind noch immer Antibiotika. Rund 80 Prozent finden den Weg in die Tierhaltung – zumindest in den USA, wie eine Expertin im Interview sagt. Mindestens genauso pikant ist die finanzielle Nähe zwischen Gesundheitsorganisationen und Lebensmittelherstellern. Die Filmemacher stellen während ihrer Recherchen fest, dass die Behörden von den Unternehmen gesponsert werden. Im Gegenzug empfehlen jene deren Produkte, obwohl sie eigentlich ungesund sind.

Solche Verwicklungen machen «What the Health» zu einem interessanten Film, der die Augen öffnet und zum Nachdenken anregt. Er geht in die Tiefe und spült teilweise schockierende Informationen an Land. Aufgrund der vielen Fachbegriffe und teilweise komplexen Zusammenhänge, ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Dennoch ist die Dokumentation ein Muss für alle, die Wert auf ihre Ernährung legen und für ihre Gesundheit selbst sorgen möchten.

Kulturjournalismus braucht deine Hilfe!

Wer meine Arbeit unterstützen möchte, kann es via Überweisung oder Paypal tun. Herzlichen Dank!

Überweisung:

IBAN: DE85 1203 0000 1033 9733 04
Verwendungszweck: Spende

Spende via Paypal

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert