Explizite Zeilen, klare Ansagen: Der hessische Rapper Ukvali nimmt in seinen Texten kein Blatt vor den Mund. Er wagt sich in die Höhle des Löwen und teilt ordentlich gegen die Mächtigen aus. Wer ihn reimen hört, erkennt sofort, dass seine Ursprünge im Battle-Rap liegen. Als der heute 33-Jährige 2005 damit begann, disste er in der dafür üblichen Weise fiktive oder reale Gegner aus der Rap-Szene. 2008 legte er eine kreative Pause ein und kehrte erst nach fünf Jahren zurück. Seitdem produziert er ausschließlich systemkritischen Hip-Hop. Die realen Gegner sind geblieben, doch stehen an ihrer Stelle nicht mehr andere Rapper, sondern globale Eliten: Geheimbünde, politische Zirkel und einflussreiche Konzernkartelle.
Systemkritik bedeutet für ihn, die bestehenden Strukturen hinsichtlich der Machtverhältnisse zu analysieren, sie aufzudecken und zu zeigen, welche bösartigen Absichten die Leute an den Schalthebeln verfolgen. Am deutlichsten zeigt sich dieser Ansatz in seiner «Killuminati»-Reihe, die mittlerweile aus sechs Teilen besteht. Der letzte beschäftigt sich mit dem aktuellen Corona-Komplex und verbindet ihn mit Themen, die sich durch sein ganzes Werk ziehen. „Yeah, siehst du, wie die Welt durch den Virus lahm liegt / Alles gesteuert und geplant, blick durch die Matrix / Sieh durch meine Augen und du siehst die Tragik / Schöne neue Welt – Killuminati“, rappt Ukvali in der Hook.
Der Song schlug ein wie eine Bombe. Innerhalb kurzer Zeit kletterte er in sämtlichen Charts hoch und eroberte die Spitzenplätze. «Killuminati 6.0» schien ins Schwarze getroffen zu haben, was allein daran ersichtlich ist, dass YouTube den Hit bereits nach dreizehn Stunden löschte. Das Thema Corona war für ihn jedoch nur ein Aufhänger, um seine Hörer auf die Manipulation und Absichten jener Eliten aufmerksam zu machen. Im Zentrum steht dabei der Begriff «Neue Weltordnung», kurz NWO. Darunter versteht man ein globales System, in dem politische, ökonomische und juristische Strukturen zentralisiert werden. Die Souveränität der einzelnen Nationalstaaten erodiert dadurch genauso wie demokratische Prinzipien.
Zitate als Stilmittel
Dass er sich diese Strategie der Machtelite nicht bloß ausdenkt, belegt Ukvali mit O-Ton-Zitaten von Politikern, die in der «Killuminati»-Reihe immer wieder auftauchen. Eines stammt von der Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Wenn man wirklich eine neue Weltordnung haben will, eine globale politische Ordnung, dann wird man nicht umhinkommen, an einigen Stellen auch Souveränität, Rechte an andere abzugeben.“
Prominent vertreten sind auch einige Aussagen aus dem Film «Harodim», die auf den Punkt bringen, wie das globale System, das Ukvali in seiner Musik kritisiert, hinter der Fassade tatsächlich funktioniert: „Das Ordnungsprinzip für jede Gesellschaft ist der Krieg. Die Autorität eines Staates über sein Volk beruht auf seiner Kriegsmacht. Heute geht es um Öl, morgen um Wasser“, heißt es beispielsweise in «Killuminati 5.0». „Das sind die Königsdisziplinen des Geschäfts der Macht: Waffen, Öl und Drogen. Frieden ist gleichbedeutend mit Stillstand. Deswegen stützen wir die Weltwirtschaft künstlich durch Zerstörung.“
Filmzitate setzt Ukvali deswegen als Stilmittel ein, weil „sie Einblick in die Zukunft geben“, sagt er. Die Wahrheit, die in ihnen ausgesprochen wird, käme zwar in fiktionalem Gewand daher, mache sich aber auch in der Realität bemerkbar, wenn man nur genau hinsehe. Genau das ist seine Intention – seine Hörer zum Nachdenken bringen. „Sie sollen sich nicht mit Oberflächlichkeiten wie Drogen und Sex abgeben, sondern die Machtverhältnisse hinterfragen und den Dingen auf den Grund gehen.
Musik als Schlüssel zur Veränderung
In seinen Songs spricht er oftmals vom «Aufwachen» und bezeichnet damit einen Prozess der Aufklärung. „Die Leute müssen gegen die Ungerechtigkeit aufstehen“, appelliert er. „Wir alle müssen Widerstand leisten und einen Wandel herbeiführen.“ Den Schlüssel zur Veränderung sieht er in der Musik, weil man mit ihr die Jugend erreiche. „Sie ist die nächste Generation und kann viel bewegen“, betont er optimistisch. Dass er dabei nicht falsch liegt, beweisen die vielen Zuschriften, die er erhält. Seine Fans loben seine Geradlinigkeit. Nicht wenige bedanken sich dafür, dass er ihnen mit seinen Songs die Augen geöffnet hat.
Ukvalis systemkritischer Rap findet viele Nachahmer. Die Szene wächst kontinuierlich. Immer mehr Newcomer wie Qdenka, Beatus oder Yannick D greifen zum Mikrofon, um die bestehenden Machtstrukturen anzuprangern. Er selbst arbeitet derzeit an seinem zweiten Album. Das erste erschien vor knapp drei Jahren und enthält sogar zwei Songs mit Vertretern der Gruppe Outlawz, die aus dem Umfeld des legendären Tupac Shakur stammt. Man darf gespannt sein, mit welchen Künstlern Ukvali in Zukunft noch so zusammenarbeitet. An Plänen mangelt es dem Truth-Rap-Veteranen nicht.
Ukvali und die Rapbellions haben es bis nach Frankreich geschafft!
Hier die übersetzte Version ihres Rap-Songs mit der Aufforderung an alle Rapper an diesem Projekt teilzunehmen:
https://odysee.com/@libertytrinity:7/RapbellionsFrenchSub:5