Die Rapbellions, mittlerweile 15 an der Zahl, produzieren seit Mai letzten Jahres einen Song nach dem anderen. Dabei treten sie nicht nur als Kollektiv auf, sondern auch in unterschiedlichen Teil-Formationen. Der jüngste Track stammt von Twanie und Beatus, die zum Jahreswechsel mit «No Surrender» die Richtung für 2022 vorgaben. In gewohnt deutlichen Worten kritisieren sie die übergriffige Impfagenda und appellieren an freiheitsliebende Menschen, sich von ihr nicht vereinnahmen zu lassen. Keine Kapitulation, so die deutsche Übersetzung des Titels, ist als Slogan zu verstehen, der Kraft und Zuversicht geben soll. Er richtet sich an alle, die für eine freie Impfentscheidung einstehen und in der Corona-Krise trotz heftigen Gegenwinds weiterhin ihre Stimme erheben.
„Die Botschaft lautet: Lasst euch nicht spalten, lasst euch nicht kleinkriegen“, erklärt Twanie. Er selbst macht es vor und umschreibt seine Haltung in einprägsamen Metaphern. „Vom Gerechtigkeitssinn angetrieben, fühl ich mich wie ein kleines Kind, / das sich Steine nimmt und vor nen Panzer stellt / Fest entschlossen, nicht mehr aus dem Weg zu gehen“, leitet er seinen Part ein. „Ich hab keinen Schiss / egal vor wem / Bin wie David, der gegen Goliath steht / Stopp den Genozid!“ Entschlossenheit demonstriert auch sein Kollege Beatus. Der 32-jährige Hamburger ist überzeugt davon, dass das Lügengebäude der Corona-Politik bald in sich zusammenbrechen werde. „Es zeigt sich Licht am Ende des Tunnels“, sagt er und will allen Mut machen, die allmählich verzweifeln.
Beat gab die Richtung vor
Die Initiative zum gemeinsamen Song kam von Twanie. Der 34-jährige Rapper aus Flensburg hatte schon sehr lange einen Beat zu Hause liegen, der unter anderem ein interessantes Intro enthielt. Darin zu hören sind die Aussagen eines Whistleblowers. „Drei Mal im Leben habe ich versucht davonzulaufen“, sagt dieser, „die Augen zu verschließen vor all diesen Dingen, die so sinnlos, so wahnsinnig, so falsch erscheinen. Und etliche Leute haben mich dazu gedrängt. Doch immer wenn ich meinem Weg entfliehen wollte, wurde mir unausweichlich alles andere im Leben genommen, sodass dieser Weg der einzige war, was mir blieb. Ich hatte keine Wahl. Wut und Verbitterung stauen sich an, wenn man so viel Korruption, Unehrlichkeit, Gesetzwidrigkeiten und Verrat von Leuten, die vorgeben, etwas anderes zu sein, sieht und dokumentiert.“
Diese Beschreibung passte perfekt zu der gegenwärtigen Situation, in der alle Masken fallen. Deshalb war das Intro die Initialzündung zum Song – genauso wie die Hook, die Scratches und Vokal-Samples aus Mob Deeps «Survival of the Fittest» enthält. „It’s a war going on outside“, heißt die mehrmals aufeinanderfolgende Zeile – draußen findet ein Krieg statt. Dass das auch auf unsere Lebenswelt in der Zeit der Corona-Panik zutrifft, können Twanie und Beatus nur unterstreichen. Beide bezeichnen den Zustand als Krieg, unterscheiden sich jedoch in dessen Charakterisierung.
Während Twanie ihn religiös konnotiert, hebt Beatus den psychologischen Aspekt hervor. Für ihn gehen die reichen, mächtigen Eliten gegen das Volk vor – subtil und perfide. „Die meisten haben kein’ blassen Dunst, von dem, was abgeht“, rappt er in «No Surrender». „Ich geb acht, doch achte nicht mehr drauf, was die Schafe tun / Empathie – wird zu einer Last, die man tragen muss / C’est la vie – guck mal Menschen, kommt der Wahnsinn hoch / Ja, schon vor acht Jahren warnte ich vor der NWO“ und meint damit das Phänomen der «Neuen Weltordnung», ein globales System, in dem politische, ökonomische und juristische Strukturen zentralisiert werden.
Hoffnungsschimmer
Twanie sieht es nicht anders, beschreibt den Krieg aber als eine Auseinandersetzung zwischen Gott und Satan, wobei Letzterer von den NWO-Vertretern repräsentiert werde. Worum diese beiden Figuren kämpfen, erläutert der Sprechgesangskünstler am Schluss seines Rap-Parts: „Doch auch der Widerstandsfähige ist nicht im Stande zu flüchten / Es geht um die Schlacht der Seelen, vor der kein Mensch geschützt ist.“ Mittelfristig sieht Twanie jedoch Hoffnung am Horizont. Wie viele Bürger dieses Landes beteiligt er sich regelmäßig an den Montagsspaziergängen und nimmt zunehmend wahr, dass immer mehr Menschen die Corona-Politik hinterfragen – selbst Geimpfte. Beatus macht ähnliche Erfahrungen. Er bekommt vermehrt Post von Leuten, die vorher nichts mit dem Inhalt seiner Songs anfangen konnten, ihn jetzt aber zum Anlass nehmen, die Perspektive zu wechseln.
Die Masse der Widerständler, die gegen den Strom schwimmen, wird größer und größer. Zu ihnen gehören immer mehr Künstler. Auch sie erheben ihre Stimme und kritisieren eine Entwicklung, die auf einer intellektuellen Verflachung beruht. Der Kabarettist Helge Schneider hat es schon sehr früh angedeutet, weshalb Twanie ihn in «No Surrender» zitiert, um mit dieser Anspielung alle zu würdigen, die derzeit Gesicht zeigen: „Helge Schneider, das System ist dumm und fadenscheinig / Wenn regierungstreue Schafe das Schweigen brechen / then I love it.“ Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Trend fortsetzt.