Abrechnung mit ihren Kritikern – Lisa Fitz’ neues Kabarett-Stück bei den NachDenkSeiten

Das politisch-gesellschaftliche Klima in Deutschland hat sich verändert. Wer nicht den offiziellen Narrativen folgt, gerät schnell ins Abseits. Das gilt selbst für Kabarettisten, zu deren Geschäft es eigentlich gehört, gegen die Reichen und Mächtigen auszuteilen. Doch spätestens seit der Corona-Krise ist das Tabu, wie einige Vertreter dieses Genres schmerzhaft erfahren mussten. Als eine der ersten geriet Lisa Fitz ins Fadenkreuz sogenannter Wahrheitswächter, die medial zu schießen beginnen, wenn jemand eine „falsche“ Meinung kundtut. Die bayerische Kabarettistin hat in ihren Auftritten recht früh auf die Widersprüche und Ungereimtheiten der Corona-Politik hingewiesen, im satirischen Modus natürlich, bissig und überspitzt. Das gehört eigentlich zu ihrem Handwerk. Doch die selbsternannten Verteidiger der Wahrheit ließen das nicht gelten und übten so lange Druck auf Fitz aus, bis sie den Mainstream verließ. Seitdem präsentiert sie ihre Kabarett-Kunst bei den NachDenkSeiten, einem alternativen Nachrichtenportal. Vor wenigen Tagen erschien dort ihr neues Stück.

In dem knapp zwölfminütigen Video sitzt Fitz adrett gekleidet auf einem Hochstuhl im Garten. Im Hintergrund sieht man Bäume und Sträucher, die den Ort abschirmen, während die Sonne ihre Strahlen schickt. Hier und da zwitschern Vögel. Ansonsten herrscht angenehme Ruhe. Fitz greift die entspannte Atmosphäre auf, um einige Tipps zu geben, wie sich die andauernde Angst überwinden ließe. Damit setzt sie gleich ihr Thema. Es geht um die Corona-Politik und ihre Folgen. Fitz geht auf die teils heftigen Auseinandersetzungen zwischen Freunden und Bekannten ein, die seit zwei Jahren streiten, weil sie entweder die Corona-Politik kritisieren oder befürworten. Die Kabarettistin rät zur Harmonie und gibt zu bedenken, dass in Asien ein Gesichtsverlust droht, wenn man in Gesellschaft die Fassung verliert.

Stiche gegen Karl Lauterbach

Während Fitz sich im Auftakt der Themen Spaltung und Angst annimmt, zieht sie im weiteren Verlauf Karl Lauterbach durch den Kakao. Der Gesundheitsminister bekommt sein Fett weg, ob es nun um seine schlechten Zähne geht oder um seine öffentlichen Aussagen. „Hört dem überhaupt noch wer zu?“, fragt die Kabarettistin rhetorisch. „Ich nicht. Also ich finde, da sind meine Schuhe für mich interessanter. Finde, sie sehen auch schöner aus. Gehört auch nicht viel dazu – in diesem Fall.“ Den Kern ihres Auftritts bildet jedoch eine Abrechnung mit all jenen, die ihre satirisch verpackte Kritik an der Impfkampagne als „Schwurbelei“ oder „Falschbehauptung“ darstellten. Was war damals passiert: Im Dezember trat Fitz in der SWR-Sendung «Spätschicht» auf und ließ sich über die Folgen des Corona-Vakzins aus. An dem Impfstoff von Pfizer seien zu dem Zeitpunkt 5.000 Menschen gestorben, sagte sie in der Show.

Die Wortwahl fiel etwas unglücklich aus, weil es sich nicht um Todes-, sondern um Verdachtsfälle handelte. Aber ein bisschen Unschärfe sei dem Kabarett erlaubt, schließlich lebt dieses Kunstgenre von Übertreibung und Polemik. Die selbsternannten Wahrheitswächter ignorierten diese Stilmittel genauso konsequent wie Fitz’ Relativierungsbemühungen im Anschluss. Immer wieder wurde sie damit konfrontiert, dass die Fakten in ihren Aussagen verdreht worden seien. Mittlerweile berichten selbst die regierungstreuesten Leitmedien darüber, dass die Impfschäden und -Nebenwirkungen in die Höhe gehen. Fitz lag also gar nicht so falsch, wie sie in ihrem neuen Stück bei den NachDenkSeiten zu bedenken gibt. Einen Artikel mit dem gleichen Tenor habe kürzlich selbst «Der Spiegel» veröffentlicht, dem die Kabarettistin im bissigen Ton vorwirft, ein Fähnchen im Wind zu sein. Eine ähnliche Bemerkung machte vor wenigen Tagen auch ihr Kollege Serdar Somuncu.

Selbstbewusst und mutig

Aber obwohl sich der Wind zu drehen beginnt, werde der Großteil der Impfschäden immer noch geleugnet oder totgeschwiegen, so Fitz. „Im meinem Bekanntenkreis sind zwei Menschen direkt nach der zweiten Impfung gestorben“, sagt sie. „Mehrere von massiven von direkten Nebenwirkungen betroffen.“ Doch das passe einfach nicht ins Narrativ, das die Bayerin als „nervenscheuklappig“ bezeichnet. Es sei unerträglich in seiner autoritären Dominanz und Diskriminierung von Andersdenkenden. Die Kabarettistin bezieht sich vor allem auf die Angriffe auf ihre Person, um anschließend noch einmal festzustellen, dass sie nicht gegen das Impfen per se sei und auch Viren nicht leugne. Ihr gehe es um den Zwang, mit dem das Vakzin unter die Leute gebracht werde. In ihren Gags wolle sie darauf aufmerksam machen, genauso wie auf die Rolle der Politiker, die oftmals an solchen Verfahren verdienen – und sei es als Shareholder von Pharmaunternehmen. Genau das werde immer offensichtlicher.

Das jüngste Video ist bereits das dritte Stück für die NachDenkSeiten. In den beiden Kabaretteinlagen zuvor setzte sie sich mit mächtigen Digital- und Finanzkonzernen auseinander, arbeitete sich an Amazon ab oder kritisierte die US-Außenpolitik. Es ging um Doppelmoral und Einseitigkeit im sogenannten „Wertewesten“. Nun hat sich die 70-Jährige erneut über die Corona-Politik ausgelassen, in einem Auftritt, der gewissermaßen als Erfahrungsbericht mit satirischen Pointen daherkommt. Fitz konfrontiert ihre Kritiker sehr direkt und hält ihnen den Spiegel vor. „Lassen sie uns so sagen“, spielt sie darauf an, dass sich viele ihrer Aussagen bewahrheitet haben. „Ich erkenne Sachverhalte oft sehr früh und liege à la longue auch fast immer richtig. Im Rückblick gesehen.“ Fitz gibt sich selbstbewusst. Sie tritt so mutig auf, wie man es von ihr gewohnt ist. Wer das neue Stück sieht, merkt augenblicklich, dass die Kabarettistin dem SWR keine Träne nachweint. Sie fühlt sich in den alternativen Medien anscheinend wohl und ist mit sich im Reinen. „Ein altes Sprichwort sagt“, schließt Fitz ihren Auftritt ab. „Wer lange genug am Ufer des Flusses sitzt, sieht irgendwann die Leiche seines Feindes vorüberschwimmen.“

Titelbild: Screenshot

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