Am Samstag findet im Berliner Mauerpark ein musikalisches Fest statt. Die Initiative «Wir sind Viele» lädt zu einem Event ein, das ganz im Zeichen von Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung steht. Die Gäste erwartet ein buntes Programm mit Künstlern aus den verschiedensten Bereichen. Was sie verbindet, ist die Kritik an den Corona-Maßnahmen und das Engagement für Grundrechte. Viele von ihnen haben bereits auf sämtlichen Demonstrationen Gesicht gezeigt. Andere versorgten die Protestbewegung mit Hits, die Mut machen und Hoffnung geben. Auf dem Friedensfest im Mauerpark kommen sie nun zusammen, um eine Show der Superlative zu bieten.
Als Moderator fungiert kein Geringerer als Captain Future. Gemeinsam mit der Sängerin und Schauspielerin Bettina aus Berlin aka Coronita führt er das Publikum durch das Event – mit gewohnt knackigen Sprüchen und politischen Statements. „Wir wollen die Pandemie-Pause nutzen, um mal wieder Kraft zu sammeln und Freude zu haben“, sagt der DJ und Aktivist. Das Fest soll gute Stimmung verbreiten, aber auch ein Zeichen setzen – für ein friedliches Zusammenleben, gegen Krieg und Waffenlieferungen, gegen Ausgrenzung und gesellschaftliche Spaltung sowie für ein freies und unbestimmtes Leben. „Music is our Weapon“ lautet das Motto, mit dem die Initiatoren für eine große Party sorgen wollen.
Das Friedensfest soll von 14.00 bis 22.00 Uhr dauern. Kurz vor Schluss legt Captain Future seine Hits auf. Davor treten die eingeladenen Künstler solo oder als Gruppe auf. Einige von ihnen kennt man von den wöchentlichen Kundgebungen an der Gethsemanekirsche im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Zu ihnen zählt der Sänger und Geiger Atti Larkin, der Liedermacher Karsten Troyke oder Lui Koray & Zulia. Aus Österreich reist der Pop-Rocker Ben Arslan an, aus Dresden der Gitarrist Yann Song King. Der Spaßmusiker begeistert schon sehr lange die Protestbewegung mit seinen satirischen Songs, in denen nicht nur die Corona-Politik durch den Kakao gezogen wird, sondern auch deren Protagonisten. „Viele, die meinen Namen zum ersten Mal hören, denken vielleicht, dass ich aus Nordkorea komme“, sagt er in seinem Promo-Video. „Aber es ist viel krasser. Denn ich komme aus Sachsen, dem deutschen Bundesland mit der traditionell höchsten Skepsis gegenüber allem, was von oben kommt.“
Perin Dinekli singt das längste Lied der Welt
Mit dabei sind auch die Rapbellions, ein mehrköpfiges Rap-Kollektiv, das von den drei Mitgliedern Lapaz, Bustek und SchwrzVyce vertreten wird. Während sie die Menge mit pointierten Reimen anheizen, trägt Perin Dinekli unter anderem ihr «direktes Lied» vor. Der Song gilt als inoffizielle Hymne, die seit Beginn der Corona-Politik auf sämtlichen Protestzügen gespielt wird. „Wir werden demonstrieren, solang es uns gefällt / Wir glauben an die Freiheit und eine bessre Welt“ lauten die markantesten Zeilen. Sie gibt die Sängerin und Ärztin auch in ihrem Promo-Video zum Besten, bevor sie die Zuschauer dazu auffordert, auf dem Friedensfest mit ihr zusammen ihr 34 Strophen langes Lied zu singen – das längste der Welt. „Ich freu mich auf euch alle“, schließt sie ab.
Das Event am Berliner Mauerpark soll aber nicht nur ein Friedens-, sondern auch ein Familienfest sein. Für die kleinen Besucher gibt es vor Ort Seifenblasen, Kinderschminke und viele andere Überraschungen. Musikalisch wird sie Ulf der Spielmann beschwingen, mit rockigen Mitmach-Liedern, die immer auch kleine Geschichten erzählen. Die Kinder sollen so einbezogen werden, dass sie schnell selber Teil der Show werden. Dem erwachsenen Publikum kommt auf dem Event die gleiche Rolle zu. Sie sollen ausgelassen tanzen, mitsingen und das Leben genießen – möglichst in großer Zahl. „Wir sind Viele“ – die Initiative will es an diesem Tag ganz laut demonstrieren.