Welche Folgen haben die Corona-Maßnahmen für Kinder und Jugendliche? Diese Frage findet in der Öffentlichkeit nur wenig Beachtung. Wenn über die «Pandemie» berichtet wird, geht es meist um Zahlen, Inzidenzen, um Horrorszenarien und um angeblich überlastete Krankenhäuser. Dass viele Kinder zunehmend depressiv werden und sogar Selbstmordgedanken hegen, bleibt unter dem Radar. Dabei sind die Probleme weitaus größer. Kinder und Jugendliche gehören zweifellos zu den Leidtragenden der Corona-Politik. Sie müssen in der Schule nicht nur täglich über Stunden eine Maske tragen, sondern sich auch mehrmals in der Woche testen lassen. Sie müssen Abstand zu anderen Kindern halten, ihre Kontakte reduzieren, ihr Freizeitprogramm einschränken und einem enormen Druck standhalten, den Eltern und Pädagogen, vor allem aber die Peergroup ausübt.
Die Auswirkungen sind fatal. Sie lassen sich aus einer medizinischen, psychologischen und juristischen Perspektive beschreiben. Genau das versucht der Filmemacher Jens-Tibor Homm in der Dokumentation «Corona Kinder», indem er Experten interviewt, die in den Leitmedien nicht zu Wort kommen. Dort wird ihre Perspektive gerne ausgeblendet. Sie gelten als „Schwurbler“, „inkompetente Wissenschaftler“ oder „Verschwörungstheoretiker“. Umso wichtiger ist es, dass Homm ihnen eine Stimme gibt. Was sie zu sagen haben, klingt durchaus dramatisch. Die ständige Angst, so eine These, wirke sich verheerend auf die Entwicklung der Kinder aus. Sie trügen ein Trauma davon, das an die nächsten Generationen tradiert werde.
Zu diesem Schluss kommt unter anderem die Kinderärztin Michaela Glöckler, die von 1988 bis 2016 die Medizinische Sektion am Schweizer Goetheanum leitete. Steffen Rabe, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, erinnert hingegen daran, dass es noch immer keine einzige belastbare Studie gibt, die belegt, dass Masken zu einem Rückgang der Ansteckungen führen. Die Mund-Nasen-Bedeckung spielt in der Dokumentation eine zentrale Rolle. Für Kinder bringt sie viele Nachteile mit sich, heißt es. Begründet wird es mit dem noch fehlenden Wissen, wie sie mit Masken umgehen sollen. Außerdem sorge der Mund-Nasen-Schutz dafür, dass man zu viel CO2 im Körper behält, sagt Christian Schubert, ein Arzt, Psychologe und Psychotherapeut, der an der Medizinischen Universität Innsbruck das Labor für Psychoneuroimmunologie leitet. Dadurch steige der Partialdruck im Blut. Der hohe CO2-Gehalt schädige langfristig die Atemwege, so seine Warnung.
Akt der Unterwerfung
Die verheerenden Auswirkungen zeigten sich aber auch auf der emotionalen und psychologischen Ebene. „Kinder brauchen Gesichter“, sagt Steffen Rabe. „Kinder lernen von Gesichtern, Kinder brauchen die Rückversicherung bei Äußerungen, die sie hören, nicht nur über die Augen eines gesichtslosen Gegenübers, sie brauchen die Mimik“. Für den psychologischen Psychotherapeut Franz Ruppert ist das Tragen der Maske ein weiterer Akt der Unterwerfung. In der Schule müssten sich Kinder ohnehin der Autorität der Lehrer beugen, weil diese die Entscheidungen treffen. Der Mund-Nasen-Schutz mache es nun auch nach außen ganz offensichtlich, dass es um Disziplinierung gehe, um Befehlen und Gehorchen. Aus einer juristischen Perspektive betrachtet Hans-Christian Prestien die vielen Corona-Maßnahmen für Kinder. Als ehemaliger Familienrichter verweist er darauf, dass sich die Vorgaben von oben oftmals nicht mehr an den Grundlagen des Rechts orientieren.
Die Aussagen der Experten stehen für sich und werden nicht kommentiert. Außer in der Einführung gibt es in dem knapp 45-minütigen Film weder eine Erzählerstimme aus dem Off noch Stimmungsbilder samt Begleitmusik. Der Regisseur überlässt die Aufklärung ausschließlich seinen Protagonisten, die in ihren Ausführungen bisweilen ins Detail gehen. Ob die Informationen glaubwürdig sind, müssen die Zuschauer selbst entscheiden. Es ist aber wichtig, sich auch Argumente anzuhören, die den offiziellen Narrativen widersprechen. Nur so kann sich prozesshaft das herausschälen, was man allgemeinhin Wahrheit nennt.
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