Der Internetsender NuoViso strahlt die zweite Folge seiner Chartshow aus. Sie erscheint am 7. November und knüpft an die erste Episode an, die sowohl aus Musik- als auch aus Filmelementen bestand. Als Moderator führt wieder Juri durch die Sendung und bekommt dabei Unterstützung von seinem Nachwuchs, der dieses Mal im Doppelpack auftritt. Das Konzept der Sendung ist schnell erklärt: In ihrem Verlauf werden insgesamt 14 Musikvideos abgespielt, in denen Independent-Künstler ihre Songs zum Besten geben. Zwischen den Stücken sind szenische Clips zu sehen. Sie bauen aufeinander auf und folgen einem Plot, sodass daraus ein eigenständiger Film entsteht – mit Dramaturgie und Handlungsbogen.
Stellte Juri beim letzten Mal noch als Westernheld seine Schauspielkünste unter Beweis, mimt er in der neuen Folge einen Hobbymusiker, der einen flotten Song zu produzieren versucht. Wichtige Ideen bekommt er dabei von seinen Söhnen. Die größte Schwierigkeit stellt jedoch der Text dar, an dem Juri lange knetet, bis aus den Wörtern lyrisches Liedgut wird. Den letzten Schliff bekommt der Song durch eine Eingebung, die dem Musiker im Traum kommt. Als Zuflüsterer fungiert dabei kein Geringerer als Ralph Valenteano, Sieger des «NuoVision Songcontest 2021». Er selber tritt in der Chartshow mit einem eigenen Song auf, dessen funky Groove so einnehmend ist wie die darin formulierte Kritik an der gegenwärtigen Ausgrenzung von Impfunwilligen.
Valenteanos Stück stellt lediglich einen Farbtupfer auf dem bunten Klangteppich dar, den die Chartshow über knapp 80 Minuten ausbreitet. Wieder ist so gut wie jedes Genre vertreten, von Volksmusik bis zum Hard Rock. Gleich zu Beginn gibt es ein energetisches Punk-Stück der Gruppe Trick und Masche. Roots Makers und Lyndon John X rufen hingegen Erinnerungen an Bob Marley wach, indem sie einen politischen Song mit Reggae-Sound präsentieren. Etwas sanfter kommt die Klavierballade «Gleichgewicht» von Olivia daher, während Vella La Vella mit «In the Name of Heavy Metal» harte Töne aus Los Angeles auftischen. Poppiger geht es in dem Song «Gib mir deine Hand» der Gruppe Sonni Fäsh zu, die daran appellieren, nicht die Lebensfreude zu verlieren.
Formidable Streaming-Unterhaltung
Zur Vielfalt des Programms tragen zudem Stücke aus dem Ausland bei. Während Alkmini Laucke ein griechisches Lied vorträgt, singt Sam Moser im besten Schweizerdeutsch gegen die Corona-Politik an: „S’mass isch voll“. So heißt auch das Stück, zu dem das Musikvideo auf diversen Demonstrationen entstanden ist. Genauso wie Moser beschwört Görthofer Soundtracks auch in ihrem Song die Freiheit und versucht, mit hoffnungsvollen Zeilen den Weg in eine friedliche Zukunft zu weisen. Eine kreative Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Corona-Krise legt das Duo Ziemlich Anders vor. In ihrem Beitrag spielt die Ironie eine große Rolle – genauso wie der „verbotene Buchstabe P“.
Musikfans dürften wieder auf ihre Kosten kommen. Die Chartshow bietet auch in der zweiten Folge formidable Stream-Unterhaltung. Zu sehen ist sie am Sonntag um 21.00 Uhr live im Home Office, einem NuoViso-Format, das seit geraumer Zeit mehrere Tausend Zuschauer vor die Bildschirme lockt. Wer die Sendung verpasst hat, kann sie später auf NuoFlix schauen – kostenfrei. Sollten sich unter den Zuschauern Musiker befinden, die in der nächsten Folge dabei sein wollen, können sie ihre Beiträge auf der Seite nuovision.de einreichen. Bislang ist die Resonanz überwältigend. Es melden sich Künstler aus den verschiedensten Bereichen und aller Herren Länder. Die Chartshow bietet ihnen die Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen und ein größeres Publikum zu erreichen. Weitere Episoden werden wohl folgen.