Musik-Sampler «Freiheitsliebe» präsentiert Auswahl kritischer und friedensstiftender Songs

Grundrechtseinschränkungen, Krieg, Zensur und Manipulation: Die letzten knapp drei Jahre gleichen einem zivilisatorischen Rückfall in eigentlich überwundene Zeiten. Was einst als erstrebenswert gegolten hatte, wurde plötzlich mit Füßen getreten – Werte wie Freiheit, Frieden, Liebe und Menschlichkeit. Dass der Großteil der Gesellschaft dies kritiklos hinnahm, ist der eigentliche Skandal. Doch es gab auch Ausnahmen, Musiker zum Beispiel, die in ihren Songs auf die Missstände hinwiesen und jene Werte hochhielten. Einige Stücke bündelt der kürzlich erschienene Musik-Sampler «Freiheitsliebe». Auf ihm finden sich nicht nur bekannte Namen wie SchwrzVyce oder Alien’s Best Friend, sondern auch Interpreten, die in der Freiheits- und Friedensbewegung möglicherweise unter dem Radar geblieben sind.

Zu ihnen gehört unter anderem der Rapper Seba, ein Newcomer aus Lohr am Main, der zusammen mit Anthony den Song «Kinder Dieser Welt» veröffentlicht hat. Darin tragen beide aus der Perspektive des Nachwuchses vor, mit welchen Problemen er oftmals zu kämpfen hat. Das gleiche Genre vertreten auf dem Sampler die Rapper Lapaz, Holy Smokez und Goethe. Ihr gemeinsamer Track «Ungeschminkt», zuerst erschienen auf Goethes Album «Wie ein Pendel», präsentiert sich als wortgewaltiger Einsatz für die Wahrheit, den der Sänger Rispecta mit einem catchy Refrain schmachhaft macht. Genauso eingängig kommt das Stück «Menschheitsfamilie» der Pop-Musikerin Morgaine daher. Sie beschwört das Zusammengehörigkeitsgefühl und lenkt die Aufmerksamkeit darauf, dass wir alle im Prinzip das Gleiche wollen: in Frieden und Freiheit leben.

Protest und Visionen

Nicht weniger emotional wirkt das Lied «Dieser Weg», das sowohl melodisch als auch textlich berührt. Während es mit einer Anspielung auf Xavier Naidoos gleichnamigen Song seelische und körperliche Anstrengungen als Voraussetzung für ein erfüllendes Leben betrachtet, drückt der Schweizer Sänger und Gitarrist Sam Moser in «Das Mass ist voll» seinen Protest gegenüber der unmenschlichen Corona-Politik aus. Auf Veränderung pocht auch die Musikern Rairda, deren «Es ist Zeit» sich als eine Liebeserklärung an die Freiheit verstehen lässt. So auch «Wafe of Freedom», die englische Version eines Stücks der deutschen Singer-Songwriterin Catriona. Unter dem Eindruck der Freiheitseinschränkung steht hingegen das Lied «Superspreader» aus dem Jahr 2020. Yoki, die ihn mit sanfter Stimme vorträgt, bringt darin die vielen Widersprüche der Maßnahmenpolitik auf den Punkt und unterbreitet zugleich das Angebot, in einen Dialog zu treten.

Sängerin Yoki

Das Stück ist für den Sampler insofern bezeichnend, als auch er Protest ausdrückt, aber auch Visionen vorstellt. Viele Menschen machten sich momentan Gedanken, wie sie die Welt selbstbestimmt gestalten könnten, sagt die Journalistin, Autorin und Aktivistin Maria Pia de Vos. Sie hat «Freiheitsliebe» zusammengestellt und produziert. Bei der Auswahl sei es ihr vor allem darum gegangen, dass der Sampler am Ende einen roten Faden aufweise. Er sollte die Stücke inhaltlich zusammenhalten und zugleich ein breites Genrespektrum ermöglichen, damit sichtbar werde, „wie unterschiedlich die Künstler mit den Themen dieser Zeit umgehen“. Eine Gemeinsamkeit sei ihr jedoch erst nach der Fertigstellung aufgefallen, erzählt de Vos. Viele Songtexte enthielten die Botschaft, sich gegenseitig die Hand zu reichen. „Obwohl es völlig unterschiedliche Künstler-Persönlichkeiten sind, gehören deren Werke am Ende irgendwie zusammen“, so die Produzentin.

Fördern und vernetzen

De Vos sucht kontinuierlich nach talentierten Musikern, indem sie Events besucht, das Internet durchstöbert oder sich im Bekanntenkreis umhört. „Es gibt unheimlich viele gute Künstler, die derzeit Songs schreiben, die nicht im Mainstream gespielt werden“, sagt die Aktivistin. Es sei wichtig, dass diese Künstler ein Podium bekämen. Mit Projekten wie «Freiheitsliebe» will de Vos sie fördern, aber auch vernetzen. „Manche Künstler schreiben ihre Songs, spielen sie zu Hause ein und haben null Kontakt zu anderen kritischen Musikern“, stellt sie oft fest. „Die brauchen sie aber, um ihre Werke professionell umzusetzen.“ Ein Sampler wie «Freiheitsliebe» stelle dafür die Weichen.

Für das Projekt habe sie bewusst Songs mit eingängiger Melodie ausgewählt, erklärt die Produzentin. Nicht minder wichtig sei bei der Gestaltung die Dramaturgie gewesen. Wer sich die CD anhört, dürfte das bemerken. Der Auftakt fällt sehr emotional aus, mit dem Song «El Pueblo Unido» von zwanzig4.media, während die beiden Tracks «Wafe of Freedom» und «Es ist Zeit» den Sampler zwar nicht weniger gefühlvoll ausklingen lassen, jedoch zugleich Kraft schenken und Hoffnung versprühen. „Die Songtexte auf «Freiheitsliebe» spiegeln die neuen Bedürfnisse und Wünsche der Menschen“, beschreibt de Vos ihr zusammengestelltes Werk. Dadurch stelle es ein Zeitdokument dar, in dem das Krisenbewusstsein der letzten Jahre konserviert bleibe.

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