Die Arroganz der Polit- und Finanzelite ist beachtlich. Teilweise hören sich ihre Aussagen wie eine Verhöhnung des Volkes an. Die Kunstfigur Dr. Freakmundt Seuch führt diesen Dünkel meisterhaft vor, indem sie in fiktiven Interviews Duktus und Haltung jener selbsternannten Philanthropen und Weltenlenker mit köstlichem Sarkasmus karikiert – allerdings so, dass es bisweilen schwerfällt, ihn von den Originalen zu unterscheiden. Mit kultur-zentner.de spricht er nun zu aktuellen Themen wie den Regierungswechsel in Italien oder die Explosionen der Nord-Stream-Pipelines. Ein satirisches Interview
Sehr geehrter Herr Dr. Freakmundt Seuch, wie würden Sie sich selber beschreiben?
Wissen’s, ein bescheidener Mann, wie ich es bin, tut sich immer schwer damit, die passenden Worte zu finden. Selbst würde ich mich als herzlich, bodenständig, sympathisch und sozial bezeichnen. Ich verachte Arroganz, Selbstverliebtheit und verurteile Narzissmus aufs Schärfste. Meine Liebe gilt den Menschen, der Demokratie und der Freiheit. Ob geschätzte Prominenz oder faule Geringverdiener – ich begegne allen stets auf Augenhöhe.
Sie sind in der globalen Elite kein Unbekannter und kennen sämtliche Staatschefs persönlich. Hatten Sie nie den Wunsch, irgendwann mal selber das Zepter in die Hand zu nehmen und ihre Qualitäten als Regent zur Geltung zu bringen?
Im Sandkasten der Politik toben sich die Kinder aus und spielen „Staatschef“. Ich selbst sehe mich eher auf der Bank nebenan sitzen und hin und wieder die Unzulänglichkeiten der Zöglinge mit einer drohenden Rückhand zu korrigieren. Der Sandkasten ist schon voll genug, ich führe lieber die Aufsicht, obwohl ich zweifelsfrei ein wunderbarer Regent wäre.
Sind sie mit der Entwicklung Deutschlands in den letzten Jahrzehnten zufrieden? Leben wir wirklich im besten Deutschland aller Zeiten?
Zufrieden? Ich bin überglücklich! Ein besseres Deutschland hat es nie gegeben.
Immer mehr Menschen sehen das nicht so. Nach Corona-Krise, Inflation und rasant steigenden Energiekosten sind sie mit der Politik immer unzufriedener. Was sagen Sie diesen Menschen?
Den Wohlstand zu leugnen, ist nicht nur dumm, sondern dramatisch. Es geht uns doch gut. Diesen Menschen scheint es nicht gut bekommen zu sein, den Fernseher schon länger nicht mehr eingeschaltet zu haben und immer nur auf’s eigene Konto zu schauen. Eine Art psychiatrisches Lager würde ich alsbald empfehlen, aber da zögert die Politik. Noch.
Anders als hierzulande gibt es in anderen Ländern wie Italien noch Überraschungen. Was sagen Sie zum Wahlsieg Giorgia Melonis? Die EU-Kommission-Chefin und Ihre Weggefährtin Ursula von der Leyen scheint nicht begeistert zu sein.
Der Wahlsieg der Rechten ist eine Katastrophe! Meine Uschi war viel zu zurückhaltend in ihren Äußerungen, weswegen ich sie natürlich ausgeschimpft habe. Dennoch darf ich, ganz unter uns, noch einmal darauf hinweisen, dass Giorgia und ich uns vom Aspen-Institut kennen. Wir gehen davon aus, dass sie die Hand, die sie füttert, nicht beißen wird.
Im Vorfeld gab Ursula von der Leyen die Warnung ab, dass man in Brüssel Werkzeuge einsetzen möchte, falls die Wahl nicht wunschgemäß verläuft. Können Sie verraten, welche Werkzeuge das sind? Sie sind doch bestimmt eingeweiht.
Und deswegen habe ich ein zweites Mal geschimpft. Warum plappert sie so etwas aus? Aber natürlich bin ich im Bilde, Ungarn bekam schließlich auch schon auf die Finger. Italien kann sich vom Geld verabschieden. Hallo Armut. Selbst schuld, wählen sie eben die Richtigen.
Sie wissen sicherlich auch, wer hinter der Explosion der Nord-Stream-Pipelines steckt?
Ganz bestimmt nicht die Amerikaner.
Können Sie uns bitte aufklären – oder zumindest einige Hinweise geben?
Würden Sie sich die Interviews anschauen, die ich dieser blonden Schmeißfliege inzwischen leider sogar regelmäßig gebe, würden Sie wissen, dass es der Mann im Osten war. Schauen Sie sich das Interview „Nord Stream und der Zufall“ am besten an.
Überall auf der Welt brennt es. Eine Krise jagt die andere. Haben Sie und ihre Globalisten-Freunde keine Angst, dass Ihnen das gegenwärtige System schon bald um die Ohren fliegt?
Great Reset – der wird ganz nett. Der wird uns sicherlich nicht um die Ohren fliegen, aber für die Dreistigkeit dieser Frage ziehe ich Ihnen schon mal vorab 20 Sozialkreditpunkte ab.
Voll toll!