Der Druck auf Ungeimpfte wird von Tag zu Tag größer. Wer sich nicht für einen oder zwei Piks entscheidet, muss dauerhaft mit sozialen Einschränkungen leben. Das wiederholen Politiker seit Wochen und wenden sich dabei zunehmend an Kinder und Jugendliche. Sie leiden unter den Maßnahmen am meisten. Kinobesuche, Reisen oder Konzerte sind derzeit nur unter schwersten Bedingungen möglich. Einen Ausweg aus dieser Situation bietet nur die Impfung, lautet das Mantra. Dieses propagandistische Heilsversprechen wirkt. Nicht wenige Kinder und Jugendliche zeigen sich für die Spritze bereit, damit endlich wieder Normalität einkehrt.
Um sie geht es in dem neuen Dokumentarfilm von Patricia Josefine Marchart und Georg Sabransky. «Die andere Freiheit» setzt sich mit der aktuellen Zwangslage auseinander, in die Kinder und Jugendliche geraten sind. Einige sprechen sich eigentlich gegen die Impfung aus, sehen aber keinen anderen Weg, wie sie in Zukunft am Leben teilnehmen können. Andere haben gar keine Bedenken, sondern vertrauen auf die Integrität der Wissenschaftler. Und dann gibt es noch solche, die dem Druck standhalten. Doch das hat seinen Preis. Die «impfunwilligen» Jugendlichen müssen mit langer Weile kämpfen. Sie sind frustriert und stehen kurz davor, in Depressionen zu versinken. Davon zeugen einige ausdrucksstarke Stimmungsbilder, die das Duo auf dem Regiestuhl zwischen einzelne Interviewaussagen montiert.
Prominente aus der Kulturszene
Zu Wort kommen nicht nur Experten wie Ärzte und Wissenschaftler, sondern auch etliche Prominente aus der Kulturszene. Ihr Engagement macht den Dokumentarfilm zu einem medialen Ereignis. Haben sich große Namen mit Kritik an den Corona-Maßnahmen bislang eher zurückgehalten, zeigen in «Die andere Freiheit» gleich mehrere Künstler Gesicht. Unter ihnen befinden sich zahlreiche Schauspielerinnen aus Deutschland und Österreich – Nina Proll, Miriam Stein, Eva Herzig oder Christine Sommer. Mit dabei ist auch der Film-Star Til Schweiger, dessen Auftritt zu den emotionalsten gehört. Für Kinder sei dieser Virus absolut harmlos, die Gefahr der Impfung aber ungleich höher, sagt er in die Kamera. Der Schauspieler kann das gut begründen. Als 2009 die Schweinegrippe für Aufsehen sorgte, hat er sich und seine Kinder dagegen impfen lassen. Eine seiner Töchter sei daraufhin an Narkolepsie erkrankt. „Das verzeihe ich mir eigentlich gar nicht“, sagt er mit brüchiger Stimme.
Zweifel an der Corona-Impfung sind ebenfalls angebracht, wie der Film zeigt. Dutzende Ärzte und Wissenschaftler erinnern daran, dass das neuartige Vakzin noch kaum erforscht sei. Noch handle es sich um eine Notfallzulassung, wobei weder die Hersteller noch die Gesundheitsbehörden gänzlich klären könnten, wie sicher die Impfstoffe gegen weitere Varianten sind, zu welchem Prozentsatz sie einen Immunitätsschutz bieten und ob sich das Virus dann trotzdem übertragen lässt. Viele Fragen bleiben ungeklärt, zumal die Originaldaten nicht zur Verfügung stehen. Angesichts dieser dünnen Faktenlage erscheint der gesellschaftliche und politische Druck als unangemessen. In einer Demokratie sollten alle Menschen frei entscheiden dürfen. So argumentiert die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, die im Film das Bewusstsein für westliche Werte schärfen möchte.
Wichtige Aufklärungsarbeit
Die größte Kritik ruft das mediale Dauerfeuer hervor. Vor allem Miriam Stein stört sich an den teilweise plumpen Werbeclips, in denen die Impfung mit markigen Sprüchen angepriesen wird. Wie sie aussehen und klingen, zeigen die beiden Regisseure in einigen kurzen Ausschnitten, die sich mit Archivaufnahmen aufsehenerregender Interviews abwechseln. Zu den Protagonisten gehören hier Politiker wie Jens Spahn oder Gesundheitsexperten wie der Stiko-Chef Thomas Mertens. Die Dokumentation, das macht sein Duktus überaus deutlich, spricht sich gegen die Kinder-Impfung aus, was einige Leitmedien dazu bewogen hat, sie als einseitig zu bewerten. Diese Kritik erscheint durchaus plausibel, wäre da nicht der Makel, dass die gleichen Publikationsorgane bei der weitaus tendenziöseren Impfpropaganda sich mit Objektivitätsforderungen zurückhalten.
Angesichts der offenkundig parteiischen Berichterstattung erweist sich «Die andere Freiheit» als Glücksfall. Der Dokumentarfilm präsentiert auch Informationen, die in der Medienlandschaft zu kurz kommen. Er leistet wichtige Aufklärungsarbeit, wie sie früher als selbstverständlich galt. Dass sie heute sofort gebrandmarkt wird, wenn der Inhalt der herrschenden Meinung widerspricht, sollte allen demokratisch gesinnten Menschen zu denken geben. Genau das will der Film auch erreichen. Erfolg sei ihm allein deswegen gewünscht. Möge er eine große Strahlkraft entwickeln. Denn die Lage ist ernst.