Nur wenige Monate nach Beginn der drakonischen Corona-Maßnahmen veröffentlichte WEF-Chef Klaus Schwab ein Buch mit dem Titel «COVID-19: Der Große Umbruch», in dem er sich für eine gesellschaftliche Transformation in Folge der Krise ausspricht. Die Anfangsworte ließen schon zu jenem Zeitpunkt aufhorchen: „Die Pandemie bereitet ein seltenes, aber enges Zeitfenster, um unsere Welt zu reflektieren, neu zu denken und zurückzusetzen“. Die Rede war von dem mittlerweile berühmtberüchtigten Great Reset. Wie er aussehen könnte, veranschaulicht ein kürzlich erschienener Animationsfilm, der als Dystopie daherkommt und die Zukunft in düsteren Farben malt.
Die Zuschauer tauchen ein in den Alltag des Protagonisten Bruce Kowalsky, der in einem Quarantänelager wohnt und von der Außenwelt isoliert ist. Lebensmittel erhält er von regelmäßig vorbeifliegenden Drohnen, die nicht nur für die Versorgung mit Nahrung zuständig sind, sondern auch jeden Schritt überwachen. Als der unglückliche Held mit stets gequältem Gesichtsausdruck einmal die Maske knapp unter der Nase trägt, versetzt ihm eines dieser unbemannten Luftfahrzeuge einen Schlag. Die Aufforderung zum korrekten Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung kommt promot hinterher. Diese Art der Bevormundung bestimmt Kowalskys neue Normalität und bezieht sowohl die grüne als auch die woke Ideologie mit ein. Wenn er die wöchentliche Ration an Lebensmitteln auspackt, sind auf den Cola-Dosen diverse Propaganda-Slogans in erzieherischem Ton zu lesen: „Sei fügsam“ oder „sei grün“.
Ironische Seitenhiebe
Die Filmemacher im Umkreis des Animationsstudios 3D Epix lassen zwar keinen Zweifel daran, dass sie die möglichen Folgen des Great Reset besorgniserregend finden, verzichten aber auch nicht auf Ironie. So wird die grüne Agenda mehrmals ad absurdum geführt, etwa dann, wenn Solarzellen ganze Landstriche füllen, auf denen einst Bäume und Pflanzen wuchsen. In einer anderen Szene wird in den Nachrichten über ein „Kuh-Ausrottungsprogramm“ berichtet. Die Tiere stießen beim Furzen zu viel CO2 aus, so die offizielle Begründung. Einen Seitenhieb erfolgt auch in die Richtung der woken Kultur samt ihrem übersteigerten Wahn der Political Correctness. Als Kowalsky den Film «Der Pate» streamen möchte, erfährt er, dass dieser verboten worden sei, weil er Beleidigungen der italienischen Community enthalte. «Pulp Fiktion» widerfährt das gleiche Schicksal, allerdings aufgrund expliziter Gewaltdarstellungen.
Kowalsky erträgt diesen Alltag stoisch mit eiserner Miene. Nur selten regt sich ein Lächeln, und wenn, dann wirkt es überaus müde. Als Kontrast dazu haben die Filmemacher Rückblenden eingebaut, in denen der Protagonist noch glücklich ist und mit seiner Frau das Leben genießt – bis das ominöse Virus die Bühne betritt. Die Ehe geht dann schnell in die Brüche, weil Kowalsky die Great-Reset-Agenda hinterfragt. Nur kurze Zeit später findet er sich in jenem Quarantänelager wieder, das eher einer Umerziehungseinrichtung gleicht. Wie sich die Insassen hier fühlen, drückt sich in einer kühlen Bildsprache aus. Bestimmt wird sie durch graue, matte Töne. Ab und an erklingt düstere Musik, die die deprimierende Stimmung verstärkt.
In dieser Ästhetik lässt sich der Impuls erkennen, den Zuschauern auf drastische Art und Weise zu signalisieren, dass sie die Great-Reset-Agenda hinterfragen und deren mögliche Folgen durchspielen sollten. Bringt sie wirklich das Glück auf Erden? Oder sind ihre Versprechen bloß wohlklingende Worte, die den Übergang in eine autoritäre Kontrollgesellschaft kaschieren? Der kurze Animationsfilm gibt darauf eine eindeutige Antwort, bleibt aber nicht im Alarm-Modus, sondern sendet am Ende einen hoffnungsvollen Appell. Kowalsky bricht irgendwann aus seiner Lethargie aus und beginnt, sich aus seiner misslichen Situation zu befreien.
Titelbild: Screenshot