«Red Carpet Award» – Preisverleihung an Vertreter aus der unabhängigen Musik-Szene

Unabhängige Musiker haben es in ihrer Branche schwer. Während große Stars ständig im Rampenlicht stehen, bewegen sie sich meist unter dem Radar. Die große Aufmerksamkeit bleibt ihnen oftmals versagt, selbst dann, wenn sie musikalisch glänzen. Die FPMC Media Group will das ändern und hat deswegen den «Red Carpet Award» ins Leben gerufen, um Independent-Künstler für ihre herausragende Leistungen zu würdigen. Hinter der Initiative stehen Gaby und Peter Agrikola, ein Ehepaar, das aus Deutschland stammt, aber mittlerweile in den Niederlanden lebt. Unter der Bezeichnung «Fair Play Country Music» betreiben beide sowohl eine Promotion-Agentur als auch ein Musik-Magazin.

Der Name verrät bereits, worum es Gaby und Peter geht: Fairness in der Musikbranche. Doch die ist eine Seltenheit, wie beide wissen. Im Laufe ihrer Tätigkeit im Musikgeschäft, machten sie immer wieder die Erfahrung, dass gerade bei Preisverleihungen nicht die Leistung zählt, sondern das Kapital. „Hinter den Kulissen wird oftmals geklüngelt“, sagen sie. „Mit Geld kann man sich leicht Nominierungen oder Preise kaufen.“ Bei ihrer eigenen Preisverleihung sollte es objektiver zugehen. 2020 fand schließlich die erste «Red Carpet Award»-Show statt, allerdings anders als geplant. Aufgrund der Corona-Maßnahmen musste das Paar die Live-Veranstaltung absagen und die Preisverleihung online durchführen. Im Jahr darauf wurden die Künstler wieder vor einem Publikum ausgezeichnet. Während sich Gaby und Peter für die niederländische Stadt Ommeren entschieden, luden sie 2022 nach Hellendoorn ein.

Bis Corona gab es noch Sponsoren, die das Event noch unterstützen. Sie sprangen jedoch ab, als die Maßnahmenpolitik die Kulturbranche lahmgelegt hatte. Seitdem finanziert das Paar die «Red Carpet Award»-Show aus der eigenen Tasche. Dass das kein leichtes Unterfangen ist, stellen alle fest, die einen Blick auf die lange Liste der Kategorien wirft. Ausgezeichnet werden nicht nur Musiker in den unterschiedlichsten Genres, sondern auch Radiostationen, DJs, Producer, Fotografen oder Promotion-Agenturen. Wer an dem Wettbewerb teilnehmen möchte, kann die eigenen Werke in einer MP3-Datei, als Video oder in Textform online auf der Webseite des «Red Carpet Award» einreichen. Die Sichtung erfolgt auf zweierlei Weise. Eine 50-köpfige Jury schaut sich Videos, Fotografien oder Texte an. Genauso viele Mitglieder konzentrieren sich hingegen ausschließlich auf die Musik, ohne das Beiwerk zu betrachten.

Aus Liebe zur Musik

Der «Red Carpet Award» versteht sich als eine internationale Preisverleihung, weshalb sich Künstler aus den unterschiedlichsten Ländern bewerben können. Auch die kooperierenden Partner sind überall in der Welt zerstreut. So gibt es etwa ein Patenschaftsmodell, bei dem die Kosten für den Award-Versand übernommen werden, wenn die Künstler dies finanziell nicht stemmen können. „Wir selber sind wegen der hohen Ausgaben dazu leider nicht in der Lage“, sagen die Agrikolas. „Deswegen übernehmen das die jeweiligen Künstler oder ein Pate.“ Die letzte Preisverleihung fand erst in diesem Sommer statt. Die nächste ist für den 19. August 2023 anberaumt. Als Veranstaltungsort haben sich Gaby und Peter Agrikola das Theater-Hotel in der niederländischen Stadt Almelo ausgesucht. Die Vorbereitung sei sehr arbeits- und zeitintensiv. „Wir beschäftigen uns praktisch in jeder freien Minute damit“, sagen sie. „E-Mails schreiben und beantworten, koordinieren, Zimmer buchen – da gibt es viel zu tun.“

Warum sie den Aufwand auf sich nehmen, begründen die beiden mit der Liebe zur Musik. „Wir wollen die Independent-Künstler unterstützen“, sagen sie. «Red Carpet Award»-Show ist im europäischen Raum einmalig. Den teilnehmenden Musikern und Institutionen bietet sie viele Vorteile. Sie bekommen nicht nur Aufmerksamkeit und Anerkennung, sondern vergrößern ihre Reichweite. Das Event ermöglicht eine weltweite Vernetzung und bildet die Grundlage für Vermittlungen, Verträge und Entdeckungen. „Wir erleben es immer wieder, dass die Künstler danach einen Karriereschub bekommen“, sagen Gaby und Peter. Schließlich nähmen an der Show auch Labels, Radiosender und Manager teil. Einige Musiker sollen durch die Preisverleihung sogar künstlerisch aufblühen.