Der Widerstandsmusiker Björn Banane hat am Samstag in Köln ein rockiges Konzert gegeben. Auf der Bühne spielte er nicht nur Stücke aus seinem neuen Album «Neuanfang» zum Besten, sondern auch ältere Songs aus der Lockdown-Zeit. Unterstützung erhielt er dabei von dem Pianisten Arne Schmitt. „Es war ein schönes privates Konzert – Rock für den Widerstand“, fasst der 41-Jährige seinen Auftritt zusammen. „Die Menschen, die dorthin kamen, kritisieren nicht nur die Corona-Maßnahmen, sie kritisieren das ganze politische Konstrukt.“
Allerdings gab es Menschen, die Bananes Konzert in Köln verhindern wollten. Der Veranstaltungsort erhielt bis kurz vor Beginn etliche Anrufe und Mails, in denen auf ihn Druck ausgeübt wurde. Dabei kamen erneut die üblichen Kampfbegriffe zum Einsatz, die dazu dienen, Künstler wie Banane zu diffamieren und die Veranstalter einzuschüchtern. Solche Angriffe häufen sich momentan und nehmen den Charakter von Gesinnungskontrollen an, die nicht selten Journalisten bestimmter Leitmedien durchführen. Ein besonders brisanter Fall ereignete sich vor wenigen Tagen in Berlin, wo der Kulturkreis-Pankow in der Brotfabrik einen Dokumentarfilm der deutsch-russischen Journalistin Alina Lipp und einen Vortrag des Philosophen Hauke Ritz veranstalten wollte. Nachdem über die beiden Veranstaltungen berichtet worden war, schaltete sich unter anderem der Tagesspiegel ein und konfrontierte die Brotfabrik mit Fragen wie dieser: „Lipp verarbeitet immer wieder prorussische Verschwörungstheorien. Inwiefern passt das zu den Werten der Brotfabrik?“
Nach einer 24-stündigen Flut von Vorwürfen und Unterstellungen knickte die Brotfabrik ein und erteilte dem Kulturkreis-Pankow eine Absage für die geplanten Veranstaltungen. Der Kölner Veranstalter ließ sich jedoch nicht einschüchtern und hielt am Banane-Konzert fest. Für den Widerstandsmusiker ist es nicht einfach, die Auftrittstermine reibungslos einzuhalten. Vor wenigen Tagen wurde sein Konzert in Dresden abgesagt. Der Verfassungsschutz soll interveniert haben. „Ich weiß das von einem Politiker der Partei DieBasis, der einen direkten Kontakt zum Veranstaltungsort hat“, so Banane. „Ihm wurde zugetragen, dass der Verfassungsschutz persönlich aufgetreten ist mit ein paar Einsatzkräften.“
Seine Konzerte würden ganz hart bekämpft, sodass man sich ernsthaft Gedanken machen müsse. In den vielen Schreiben an die Veranstalter werde er unter anderem als „Verschwörungsunternehmer und Verbreiter putinfreundlicher Fehlinformationen“ beschimpft. Er behaupte „viele falsche Dinge – mit Absicht“, heißt es in einem Schreiben, „und erhofft sich so seine einzige Einnahmequelle zu erhalten“. Unter anderem werde Banane auch als „Kriegstreiber“ bezeichnet. „Völlig absurd“, sagt der Musiker. Er demonstriere für Frieden: „Frieden schaffen ohne Waffen!“ Eine Kriegstreiberei könne er in dieser Forderung nicht erkennen. Sein nächstes Konzert gibt Banane am 25. März in Berlin. Der Veranstaltungsort werde noch bekanntgegeben. Am 31. März spielt er dann in Cottbus.