30. Oktober 2024

«Pura Vida – Quer durch Ecuador»: Eine Doku mit spektakulären Aufnahmen

Gewaltige Berge, bildschöne Landschaften, glitzerndes Meer: Der Film «Pura Vida» nimmt die Zuschauer mit auf eine aufregende Reise durch Ecuador. Er macht Halt in verschiedenen Regionen und stellt Menschen vor, die ihr Land aus einer jeweils anderen Perspektive beschreiben. Wenn sie über Bräuche sprechen, geschichtliche Zusammenhänge erklären oder die Veränderungen der letzten Jahre erläutern, wird schnell deutlich, wie stolz sie auf ihre Heimat sind. 

Zu Wort kommen Bergsteiger, Fischer oder Angestellte aus der Mittelschicht, aber auch Indigene, die in Eintracht mit der Natur leben. Sie ist auch die heimliche Protagonistin des knapp 80 Minuten langen Dokumentarfilms. Er zeigt in beeindruckenden Bildern das Küstengebiet, streift das Andenhochland, bewegt sich durch Amazonien und erreicht die Galapagoinseln. Ecuador, das machen die Aufnahmen klar, ist ein Land, das auf engem Raum große Vielfalt zu bieten hat. Wenn die rastlose Kamera mal stehen bleibt, nimmt sie nicht nur Menschen ins Visier, sondern auch exotische Pflanzen. Gelegentlich kommt sie ihnen so nahe, dass man jede Rundung und Unebenheit sieht.

In den Siedlungen erweist sich das ecuadorianische Volk als gastfreundlich wie traditionsbewusst. Einige Einwohner setzen auf bewährtes Handwerk und demonstrieren ihre Kunst, indem sie Schmuck herstellten oder Satteltaschen. Sie leben bescheiden, aber zufrieden. Kraft gibt ihnen der Glaub an Gott. Für einen großen Teil der Ecuadorianer spielt die Religion eine große Rolle, wie aus vielen Gesprächen hervorgeht, in denen sie den Allmächtigen immer wieder in ihre Ausführungen einbeziehen.

Zwischen den Interviews baut Regisseur Severin Frei Sequenzen ein, die nicht kommentiert, dafür aber musikalisch untermalt werden. Ein dramaturgisches Prinzip lässt sich dennoch nicht erkennen. Die Dokumentation mäandert von Ort zu Ort und versucht im Fluss zu bleiben, ohne auf cineastische Konventionen großen Wert zu legen. Bisweilen mutet sie wie ein Imagefilm an, der für das Land wirbt. Das gelingt ihm sehr gut. Wer die teils spektakulären Landschafts- und Luftaufnahmen sieht, möchte sofort den Rucksack packen und ein Ticket nach Ecuador kaufen.

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