«Voll der Horror» – Hip-Hop-Duo LabaJunx legt allegorischen Song vor

Zombie-Journalismus, gruselige Corona-Maßnahmen, gespenstige Hetzjagd auf Ungeimpfte: Die politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland gleichen einer einzigen Halloween-Veranstaltung. „Voll der Horror“, findet das Hip-Hop-Duo LabJunx, das genauso seinen neuen Song genannt hat. Der Track ist eine kritische Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Situation, die sich durch Freiheitseinschränkungen, gesellschaftliche Spaltung und staatliche Willkür kennzeichnet. Viele dieser Aspekte werden in «Voll der Horror» angesprochen, aber so eloquent und wortgewandt, dass die Bars wie vertonte Literatur klingen.

„Voll der Horror für den, der da steht vor einem Abgrund“, rappt Csaba, der genauso wie sein Kollege Michi aus Franken stammt. „Wie stark muss der Schmerz sein, wenn es heißt, die letzte Lösung ist der Absprung / Ohne eigene Meinung sterben wir hier im Reichtum / Weil wir blind es einfach 1000 anderen gleichtun“. Mit diesen Zeilen lenkt der 44-Jährige die Aufmerksamkeit auf den Anstieg der Selbstmordrate. Die Lebensbedingungen unter der drakonischen Corona-Politik wirken auf nicht wenige Menschen derart frustrierend, dass sie keinen anderen Ausweg sehen, als sich das Leben zu nehmen. „Wie verzweifelt muss man sein“, fragt Csaba rhetorisch. „Wie weit sind wir als Menschheit gekommen?“ Am erschreckendsten sei aber, dass es die Masse überhaupt nicht interessiert.

Ein musikalisches Revival

Der fränkische Old-School-Rapper versucht bereits seit Monaten, seine Beobachtungen und Gefühle künstlerisch zu verarbeiten. Im Mai dieses Jahres brachte er den Song «Zehn Strategien der Manipulation» heraus, der an ein gleichnamiges Video des Philosophen Gunnar Kaiser angelehnt ist und die taktischen Winkelzüge der Corona-Politik auseinandernimmt. Das Solo-Projekt entsprach einem musikalischen Revival. Nach langer Pause fühlte sich Csaba inspiriert, wieder pointierte Reime zu schreiben und sie zu knackigen Beats zu rappen. Das wollte er aber nicht alleine machen, sondern mit seinem alten Kollegen Michi, der sich nicht lange bitten ließ. Die beiden Rapper traten schon in der Jugend als LabaJunx auf und hielten das Projekt immer wieder am Leben, auch wenn sich die Wege zwischenzeitlich trennten.

„Nach den längeren Schaffensphasen um 2000 und 2010 ist es jetzt die dritte Episode“, erklärt Michi, der sein Handwerk nicht verlernt hat. „Der tägliche Wahnsinn, der Horror, der Zeitgeist“, rappt er in seinem Part. „Der Kult, die Massenpsychose als Lifestyle / Sie laufen verkleidet völlig verzweifelt / Sehr gut geeignet, um sie ganz langsam geistig zu enteignen“. Für den 45-Jährigen sei es geradezu erschreckend, wie viele Menschen die Corona-Politik mittragen, ohne sie zu hinterfragen. Der blinde Gehorsam habe mittelalterliche Züge, was sich besonders darin bemerkbar mache, dass Andersdenkende als Aussätzige behandelt werden. „Die Masse ist in gewisser Weise käuflich“, beschreibt er seinen Eindruck. „Sie lässt sich von den Machthabern einspannen und führt ihre Politik aus.“

Musikvideo mit Splatter-Elementen

Die beschriebenen Horrorzustände finden in dem dazugehörigen Musik-Video ihren authentischen Ausdruck. Verantwortlich dafür war der Scare-Actor JoesGoesUp, der unter anderem Halloween-Events veranstaltet. Ihm ist es auch zu verdanken, dass LabJunx «Voll der Horror» realisiert hat. JoesGoesUp animierte die beiden Rapper immer wieder, musikalisch aktiv zu bleiben. Er stand ihnen unterstützend zur Seite und sorgte mit passenden Worten für die nötige Motivation, wenn sie mal fehlte. Als der Scare-Actor im Oktober eine Halloween-Veranstaltung plante, dachte sich das Hip-Hop-Duo, auf ihr mit «Voll der Horror» aufzutreten. Der Song ist somit auch eine Hommage an den gemeinsamen Freund, wie die Hook zu verstehen gibt: „JoesGoesUp“, lautet eine im Gruselton vorgetragene Zeile, die vier Mal wiederholt wird.

JoesGoesUP

Um den Song im Musik-Video mit einer Splatter-Ästhetik abzurunden, holte JoesGoesUp weitere Scare-Actors ins Boot. Während sie in engen Kellerräumen eine gruselige Stimmung verbreiten, rappt LabaJunx saftige Zeilen, in denen auch Bayerns Ministerpräsident Erwähnung findet: „König Söder schildert sonderbare Horrorszenarien / Jeder Ungeimpfte wird für seine Schuld noch bezahlen denn / Der Wahnsinn ist die Pandemie, die wahre Pest / Spahhhhhhhhn!!!! / Wir. Uns. Den. Rest.“ In Söders «Reich» regt sich in letzter Zeit verstärkt Widerstand. Beinahe täglich gehen die Bürger in kleinen Gemeinden genauso auf die Straße wie in größeren Städten. Von Woche zu Woche werden es immer mehr. LabaJunx begrüßt diese Entwicklung und erhofft sich von den Protesten, dass sie zu einem Umdenken führen. Möglicherweise könnte es dadurch zu einem offenen Dialog kommen, in dem mehr Grautöne zugelassen werden. Dann wäre der Horror endlich vorbei.

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