«Corona – Auf der Suche nach der Wahrheit» – Ein Virologe befragt weltweit seine Kollegen

Dokumentarfilme, die sich kritisch mit der Corona-Krise auseinandersetzen, sind eher Mangelware. Die wohl erste Produktion dieser Art erschien noch im letzten Jahr auf Arte. «Ein Jahr Corona: Die Welt im Ausnahmezustand» versuchte, einen differenzierten Blick auf das Virus und dessen Folgen zu werfen. Das offizielle Narrativ erhielt darin genau so viel Raum wie die Perspektive derer, die an den Corona-Maßnahmen leiden oder die Pandemie-Darstellung hinterfragen. Dieser Aspekt ist auch für Rober Cibis’ «Corona.Film – Prologue» wesentlich, während die Dokumentation «Pushback» einen großen Teil ihrer Aufmerksamkeit der Protestbewegung widmet.

Nun ist in dem österreichischen Fernsehsender ServusTV ein weiterer Film zu diesem Thema erschienen, einer, der sich ausschließlich auf medizinische Fragen konzentriert, aber genauso kritisch bleibt wie die genannten Vorgänger. Als treibende Kraft agiert der renommierte Linzer Virologe Martin Haditsch, ein weltweit vernetzter Experte mit jahrzehntelanger Berufserfahrung. Weil er sich nicht mit den gängigen Einschätzungen der Corona-Pandemie zufriedengeben wollte, begab er sich exklusiv für ServusTV auf eine Reise um den Globus, um mit Fachkollegen zu sprechen. Unter ihnen befinden sich führende Wissenschaftler wie der US-amerikanische Nobelpreisträger Michael Levitt oder der Grazer Professor Kurt Zatloukal.

Martin Haditsch

Viele dieser Koryphäen waren zuvor nicht bereit, Interviews zu geben – wohl aus Angst, medial diffamiert zu werden. Roland Wiesendanger weiß, wie sich das anfühlt. Der Hamburger Professor bezeichnete den Virusausbruch aus einem Labor als die einzig gültige Theorie und handelte sich mit dieser Aussage heftige Kritik ein, die sogar in eine Schmutzkampagne überging. Im Gespräch mit Haditsch erläutert er ausführlich seine Thesen und untermauert sie mit zahlreichen Argumenten. Er sei von ihnen derart überzeugt, dass er die Gefahr auf sich nehme, seine wissenschaftliche Reputation zu verlieren.

So kühn treten nicht alle Kollegen im Film auf. Ein Beispiel ist Klaus Stöhr. Der deutsche Virologe und Epidemiologe bemängelt zwar das Krisenmanagement und die unsaubere Arbeit bei der Datenerfassung, unterstellt den Verantwortlichen aber keine böse Absicht. Auf einen besonders heiklen Punkt innerhalb des offiziellen Narrativs geht der am Bangkok tätige Dr. Thomas Ly ein. Auf asymptomatische Infektionen angesprochen, zeigt er sich sehr skeptisch. Bei Viren könne man nur symptomatisch agieren, lautet seine Aussage. Deswegen werden in Thailand nach seinen Worten nur Menschen untersucht, die Symptome zeigen. Das macht sich nicht zuletzt in den weitaus niedrigeren Zahlen positiv getesteter Personen bemerkbar.

Es ist überaus lehrreich, diesen Koryphäen zuzuhören. Sie widersprechen der öffentlich ausgebreiteten Erzählung, Corona-Kritiker seien ausnahmslos unwissende Verschwörungstheoretiker oder Schwurbler. Die Dokumentation führt mit gebündelter Kompetenz vor Augen, dass die Angelegenheit sich als gar nicht so eindeutig erweist, wie es die meisten Leitmedien weismachen wollen.

Wie sensibel die Reaktionen auf das Thema Corona sind, lässt sich selbst in diesem aufklärerischen Film beobachten. Aus rechtlichen Gründen können einige seiner Teile nicht online gezeigt werden, weshalb an solchen Stellen bloß der Ton weiterläuft, während das Bild verschwindet und durch diese Meldung ersetzt wird. Abgesehen von diesem Makel lässt sich «Corona – Auf der Suche nach der Wahrheit» aber als eine außerordentlich gelungene Dokumentation bewerten – informativ, sachlich und vor allem ehrlich.

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