«Man Made Epidemic» – Investigative Doku über den Zusammenhang von Impfung und Autismus

Das Impfthema dominiert gerade Politik und Gesellschaft. Kein Tag vergeht, ohne dass daran erinnert wird, wie wichtig das Corona-Vakzin ist, um das Virus zu besiegen. Die registrierten Nebenwirkungen oder gar Todesfälle finden hingegen kaum Erwähnung. Das Impf-Narrativ kennt nur eine Richtung und erzeugt einen Druck, dem immer weniger Menschen standhalten können. Den Vorwurf einer Impfpflicht weisen die politischen Entscheidungsträger beharrlich zurück. Sie argumentieren krampfhaft, dass es sich weiterhin um eine freie Entscheidung handelt.

Glaubhaft wirken diese Versuche nicht. Die Emotionen kochen hoch, der gesellschaftliche Diskurs gerät außer Kontrolle. Dabei wird vergessen, dass bereits am 1. März 2020 eine Masernimpfung für Kinder verpflichtend wurde. Mit ihr beschäftigt sich die Dokumentation «Man Made Epidemic», die auf der alternativen Streaming-Plattform PantaRay zu sehen ist. Filmemacherin Natalie Beer geht von der Frage aus, ob Impfungen und Umweltfaktoren den rasanten Anstieg von Autismus bewirkt haben. Die neurologische Entwicklungsstörung kennt viele Ausformungen und tritt in sehr jungem Alter auf. In den letzten 30 Jahren ist zu beobachten, dass immer mehr Kinder an Autismus leiden. Oftmals wurden sie davor geimpft. Gibt es da also einen Zusammenhang?

Berührende Schicksale

Natalie Beer, die für ihre Recherchen quer durch Europa reist, möchte diese Frage möglichst objektiv beantworten. Sie trifft sich mit Ärzten, Wissenschaftlern und betroffenen Familien. Was diese in den Interviews berichten, lässt gelegentlich den Atem stocken. Es sind berührende Schicksale, die fassungslos machen. Dennoch gibt es unter den Ärzten und Wissenschaftlern unterschiedliche Meinungen. Einige sprechen sich deutlich gegen eine Impfpflicht aus, andere sehen darin die große Rettung. Die Auffassungen divergieren so stark, dass sie an die gegenwärtige Situation erinnern. Eher moderate Worte findet Dr. Jan Leidel von der STIKO, die auch in der aktuellen Impfdebatte eine zentrale Rolle spielt. Er nennt unter anderem Beispiele, wann sich eine Masern-Impfung nicht empfiehlt.

Filmemacherin Natalie Beer

Das Thema ist komplex. Dementsprechend bedacht geht die Filmemacherin vor. Sie bemüht sich um einen ausgewogenen Blick und informiert, ohne zu urteilen. Entscheiden sollen die Zuschauer selbst. Dafür liefert Beer genügend Material. Ihr Film geht investigativ vor und hält sich an das Prinzip, die Suche nach Antworten ergebnisoffen zu gestalten. Dabei fungiert Beer nicht nur als Erzählerin, die aus dem Off die Informationen einordnet, sondern bringt sich auch aktiv in den Film ein. Man sieht sie bei der Recherchearbeit, folgt ihr im Flugzeug auf dem Weg zu diversen Interviewpartnern und beobachtet, wie sie mit ihrem eigenen Kind spielt. Zwischendurch werden Animationen eingeblendet, die zum besseren Verständnis der Zusammenhänge beitragen sollen.

Der Fall Andrew Wakefield

Obwohl der Film 2017 erschienen ist, wirkt er enorm aktuell. Er beschäftigt sich kritisch mit der Sinnhaftigkeit von Impfungen und schaut genauer auf die toxischen Zusatzstoffe, ohne populistisch oder gar propagandistisch zu sein. Beer gibt auch Experten eine Stimme, die wegen ihrer Einschätzung verunglimpft wurden – wie dem britischen Arzt Andrew Wakefield. Auch sein Fall erinnert an die heutigen Verhältnisse.

Nachdem Wakefield 1998 in der medizinischen Zeitschrift «The Lancet» einen impfkritischen Beitrag veröffentlicht hatte, erlebte er eine beispiellose Diffamierungskampagne, die bis hin zum Berufsverbot führte. 2016 revanchierte sich der Arzt mit der Dokumentation «Vaxxed», in dem er der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC schwere Vorwürfe macht. Beers Film zufolge sind Wakefields Fragestellungen in der Wissenschaft mittlerweile rehabilitiert – seine Person jedoch nicht. Das könnte auch den heutigen Impfgegnern passieren.

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