Kulturtalk mit Anwältin Kirsten König – Eine Sendung für die Seele

Die alternative Kultur-Szene boomt. Immer mehr Künstler reagieren auf die Verfehlungen der Corona-Politik und melden sich kritisch zu Wort. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Newcomer. Während sie in ihren Werken die gesellschaftlichen Entwicklungen hinterfragen, bleiben große Namen überwiegend auf Regierungslinie. Ihnen sind die Leitmedien wohlgesonnen – ihren kritischen Kollegen eher weniger. Sie werden ignoriert oder gar diffamiert. Aus diesem Grund entsteht derzeit eine Art parallele Kulturindustrie, die sich nicht nur aus Künstlern zusammensetzt, sondern auch aus diversen Medienformaten. Eines davon ist der Kulturtalk mit Dr. Kirsten König, einer Anwältin für Aufklärung.

Ausgestrahlt wird die Sendung jeden Donnerstag auf der neuen Streaming-Plattform zwanzig4.media, an der ihr prominenter Kollege Ralf Ludwig kräftig mitwirkt. Der Titel des Portals spielt auf den im Grundgesetz verankerten Artikel 20 Absatz 4 an: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“ Wie das auf friedliche Weise geschehen kann, soll auf dem Portal vermittelt werden. Sechs Sendungen mit einem jeweils anderen Schwerpunkt setzen gewissermaßen Impulse, wie sich eigene Wege finden lassen, wenn „die Menschenwürde die Maxime verliert“. Das gilt auch für die Kulturschaffenden, an die sich Kirsten König in ihrer Sendung wendet.

Jazz und Jura

Die Juristin aus Hamburg hat sich auf das Urheber- und Medienrecht spezialisiert, spielt aber nebenberuflich Saxophon. Ihre Leidenschaft für Musik wurde schon früh geweckt. Sie wurde zu einem langjährigen Hobby, über das die Anwältin schließlich zum Medienrecht kam. Auf diesem Gebiet ist sie nun seit zwanzig Jahren tätig, während sich ihre musikalische Karriere 2007 zu entwickeln begann. Heute spielt sie Saxophon in einem Jazz-Quartett. Aufgrund dieser haupt- und nebenberuflichen Ausrichtung kennt König die Kultur-Szene sehr gut. „Ich habe mich schon immer in Künstlerkreisen bewegt“, sagt sie. Dementsprechend groß war der Schock, als ein Großteil der Kulturbranche die Einschränkungen der Corona-Politik hinnahm, ja sogar mittrug.

Jahrelang ging König davon aus, dass gerade die Jazz-Musiker eine kritische Haltung hätten, dass sie rebellieren würden, wenn der Staat übergriffig wird. In der Corona-Krise fällt die Reaktionen jedoch anders aus. Schon am Anfang verhielten sich die meisten Künstler eher konform, was die Anwältin dazu verleitete, diese kollektive Anpassung auf einigen Demobühnen zu thematisieren. Als später die Idee aufkam, zwanzig4.media aufzubauen, war ihr sofort klar: „Ich will eine eigene Sendung moderieren und darin mit Künstlern ins Gespräch kommen.“ Wie die meisten zwanzig4.media-Formate startet Königs Kulturtalk um 20:04 Uhr und läuft ungefähr eine Stunde, wobei es manchmal auch länger dauern kann. Die Moderatorin folgt dem Laissez-faire-Prinzip und überzieht gerne, wenn die Diskussion Fahrt aufnimmt. „Das Konzept besteht darin, kein Konzept zu haben“, sagt sie.

Dr. Kirsten König

Mit ihren Gästen will die Anwältin vor allem darüber sprechen, was sie in der Corona-Krise bewegt. Es geht um ihre Erlebnisse und um die Frage, wie sie sich als Künstler und die Rolle von Kunst sehen. Thematisiert werden nicht nur ihre Sorgen und Nöte, sondern auch ihre Projekte für die Zukunft. „In der lockeren, ruhigen Atmosphäre entsteht viel Raum für tiefgehende Gespräche“, erklärt König. Bislang traten in der Sendung überwiegend Musiker auf. Doch das bedeutet nicht, dass sich der Kulturtalk nur auf sie konzentriert. Er ist offen für alle Kulturschaffenden – für Literaten und Bildhauer, für Regisseure und Synchronsprecher, für große Namen und Newcomer. Die Moderatorin heißt alle willkommen, die in irgendeiner Weise kreativ tätig sind.

Gesellschaftliche Spaltung überwinden

Einmal war sogar der Philosoph und Publizist Gunnar Kaiser zu Gast. In der Sendung ging es um das Thema Bildung, die für König genauso zum Kulturbereich gehört wie der Umgang mit Sprache. „Ihre Wirkung ist nicht zu unterschätzen“, sagt sie. „Sprache schafft Bewusstsein und führt zu Gedanken, die in Kreativität übergehen.“ Insofern geht es in der Sendung auch um die Frage, welche Ereignisse für die künstlerische Arbeit ihrer Gäste prägend waren. Leider folgen nicht alle Künstler der Einladung. Die Moderatorin muss immer wieder feststellen, dass viele sich zwar kritisch geben, aber den Schritt in die Öffentlichkeit nicht wagen. Dabei zielt die Sendung darauf ab, die gesellschaftlichen Gräben zu überbrücken. Sie will zu einer humanen, produktiven Diskussionskultur beitragen und verbindend wirken.

„Es ist nicht gerade klug, die aktuelle Spaltung aufrechtzuerhalten“, sagt Kirsten König. Deswegen würde sie in ihrer Sendung sehr gerne mit Künstlern sprechen, die derzeit für die Corona-Impfung werben. „Ich möchte sie nach ihren Beweggründen fragen“, erklärt die Anwältin. „Das würde sicherlich auch die Zuschauer interessieren.“ Und die sind ein fester Teil der Sendung. Sie können ihre Fragen live im Kommentarteil formulieren und auf diese Weise mitdiskutieren. König geht gerne darauf ein, weil sich so neue spannende Themen ergeben, die das Gespräch bereichern.

Die Zuschauer können alles sagen, was ihnen auf den Nägeln brennt. Ihre Bedürfnisse stehen ebenfalls im Vordergrund. „In dieser einen Stunde sollen sie mal nicht über Corona nachdenken, sondern auch andere Gefühle kultivieren lassen“, sagt König. Die Moderatorin möchte sie auf andere Gedanken bringen und in eine Welt entführen, wo die schönen Dinge des Lebens erlebbar werden. Kunst und Kultur fördern nicht nur den Intellekt, sie sind auch Balsam für die Seele. Die Zuschauer nehmen das Angebot dankbar an. Nicht wenige schalten jeden Donnerstag immer wieder ein, um sich aufs Neue inspirieren zu lassen. „Es gibt mittlerweile eine treue Stammzuschauerschaft“, so die Anwältin. Dabei ging die Sendungen erst vor einem halben Jahr an den Start. Das Interesse an Kultur scheint noch immer riesig zu sein. Das ist ein gutes Zeichen.

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