«JE N’Y CONSENS PAS» – Rapbellions aus Frankreich übernehmen den Stab

Das Rudel der Rapbellions breitet sich aus. Unter diesem Label hat vor wenigen Tagen ein französisches Rapkollektiv für Aufmerksamkeit gesorgt. Die zehnköpfige Crew veröffentlichte ihre Version von «Ich mach da nicht mit», einem kritischen Song, der sich mit der Corona-Politik und der dazugehörigen Impfkampagne kritisch auseinandersetzt. Als die deutschen Rapbellions ihn im Mai der Öffentlichkeit zugänglich machten, war das Echo gewaltig. Während die Mainstream-Presse über die Rapper herfiel und sie mit den üblichen Kampfbegriffen malträtierte, feierten vor allem jüngere Fans den Song als inoffizielle Widerstandshymne. «Ich mach da nicht mit» wurde tausendfach gelikt, geteilt und ja: auch immer wieder hochgeladen, nachdem YouTube das Musikvideo umgehend gelöscht hatte.

Die Begeisterungswelle breitete sich so rasant aus, dass einige Fans auf TikTok eine Serie mit eigenen Clips in Gang setzten, in denen sie den Rapbellions-Song auf kreative Art mit einer Lippensynchronisation würdigten. Kurze Zeit später meldete sich der spanische Rapper G.Babe zu Wort, indem er auf Instagram seine eigene Version von «Ich mach da nicht mit» zum Besten gab. Nun haben auch die französischen Rapbellions nachgelegt. In «JE N’Y CONSENS PAS» beschwören sie ihren Schulterschluss mit den deutschen Kollegen und senden an die Eliten eine deutliche Botschaft: „Mit Rapbellions vereinen wir uns, um diese Kabale zu bekämpfen“, heißt es gleich zu Beginn. Wer dahinter steckt, geht aus dem knapp achtminütigen Musikvideo hervor, in dem immer wieder Bilder von Klaus Schwab und dessen «World Economic Forum» eingeblendet werden. „Eine traurig ausgeklügelte Komödie aus Davos“, lautet eine markante Zeile.

Gegen den «pass sanitaire»

In ihren Parts gehen die französischen Rapbellions unter anderem auf Planspiele wie «Event 201» oder «Cyber Polygon» ein, arbeiten sich aber größtenteils an dem verpflichtenden Impfnachweis ab – dem sogenannten «pass sanitaire», ohne den die Franzosen seit mehreren Wochen nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen dürfen. Genauso lange gehen in den Groß- und Kleinstädten des Nachbarlandes sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte auf die Straße, um gegen diese freiheitseinschränkende Maßnahme zu protestieren. Auf einer dieser Veranstaltungen wurden Teile des Musikvideos gedreht, in dem die Rapbellions inmitten einer riesigen Menschenmenge zum Originalbeat ihre knackigen Reime abfeuern. Unter ihnen befindet sich auch eine weibliche Löwin.

22 Flames und Mikeli (l)

22 Flames, mit einer Seemann Cap auf dem Kopf und einem dicken, fetten «LIBERTÉ» auf dem T-Shirt, nimmt kein Blatt vor den Mund: „Ich mach da nicht mit / Weder bei der Spritze noch bei den unmenschlichen Maßnahmen / Die nach Diktatur stinken“, rappt sie unverblümt. Und die nächste Salve hat es ebenfalls in sich: „Jacques Attali sagte voraus / Dass mittels der Beziehung zum Tod eine neue totalitäre Gesellschaft eingeführt wird / Durch eine machiavellistische Politik der Umverteilung / Von unten nach oben, von Wahr zu Fake.“ Am Ende ihres Parts macht sie deutlich, was sie von der Impfagenda hält – nämlich nichts. So sehen es auch die anderen französischen Rapbellions, die die Corona-Politik im gleichen Stil angreifen. Der Refrain klingt dann fast so, wie ihn Xavier Naidoo in die Welt sang: „Ich mach da nicht mit, das findet ohne mich statt“, intoniert Mikeli. „Dieser Impfstoff kommt nicht in meine Adern, denn es muss nicht sein / Die Brüder und Schwestern und ich: Wir machen da nicht mit / Die Impfpflicht: Nein, nein, ich bin kein Tier!“

Release vorgezogen

Aufgrund dieser eindeutigen Systemkritik dauerte es nicht lange, bis die Zensur zuschlug. „Das Video wurde auf Youtube nach wenigen Minuten gelöscht und das obwohl es auf privat geschaltet war“, heißt es in einem Telegram-Post der deutschen Rapbellions. Das französische Rapkollektiv habe daraufhin auf Odysee ausweichen müssen, um den Release zu realisieren. Ursprünglich war ein späterer Termin vorgesehen. Allerdings sollte am 13. Oktober im französischen Senat über eine allgemeine Impfpflicht abgestimmt werden, weshalb die Rapbellions der «Grande Nation» beschlossen, die Veröffentlichung vorzuziehen. Der Song sollte vor der Abstimmung ein deutliches Zeichen setzen. Inwiefern diese Strategie aufgegangen ist, lässt sich nur schwer beurteilen. Das Votum fiel zumindest in ihrem Sinne aus: Die große Mehrheit der Senatoren hat gegen eine allgemeine Impfpflicht gestimmt.

Wie groß der Einfluss der Rapbellions war und ist, lässt sich nicht an den Zahlen ablesen, sondern an der gesellschaftlichen Stimmung. Und die befindet sich gerade in einem Umschwung, was sich allein daran bemerkbar macht, dass das Debüt des Rapkollektivs in anderen Ländern wie ein Staffelstab übernommen und weitergegeben wird. Das kritische Lauffeuer, das die Rapbellions mit «Ich mach da nicht mit» entfacht haben, lodert auch dann weiter, wenn es vielleicht etwas stiller wird. Das ist die Macht der Musik. Wer ihre Wirkung unterschätzt hat, wird gerade eines Besseren belehrt. Musik verbindet. Sie verschafft sich Gehör und erreicht die Herzen. Sie setzt Impulse und trägt zur Veränderung bei.

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