«Es reicht» – Rapbellion Holy Smokez ermutigt zur Selbstbestimmung

Der Rapbellion Holy Smokez gehört in der Hip-Hop-Szene zu den Fleißigsten. Seit knapp einem Jahr produziert er einen Track nach dem anderen und bezieht darin Stellung zu den aktuellen gesellschaftlichen Ereignissen. Die größte Aufmerksamkeit rief der Rapper vor bald zwölf Monaten hervor, als er zusammen mit Kompass MC einen Song vorlegte, der sich kritisch mit dem neuen Infektionsschutzgesetz auseinandersetzt. Damals firmierte er noch unter dem Namen Qdenka. Doch der hat sich mittlerweile geändert. Zu viele hätten ihn mit der Initiative «Querdenken» in Verbindung gebracht, deren Label durch das dauerhaft negative Framing mittlerweile einen anrüchigen Beigeschmack hat.

Obwohl sich der Rapper schon zu einer Zeit so nannte, als es die «Querdenken»-Initiative noch gar nicht gab, wurde ihm immer wieder dieser Stempel aufgedrückt. Davon wollte er sich lösen, auch um neue Hörer nicht von vornherein abzuschrecken. Seit einigen Monaten tritt er unter dem Künstler-Pseudonym Holy Smokez auf, sowohl solo als auch im Kollektiv der Rapbellions. In seinen Songs nimmt sich der 40-jährige Hamburger verschiedener Themen rund um die Corona-Politik an. Er kritisiert die Impfagenda und die Maskenpflicht, die gesellschaftliche Spaltung und die mediale Berichterstattung. Die eine oder andere Zeile klingt sehr aggressiv, was durchaus seinem Selbstverständnis als Battle-Rapper entspricht. In dieser Manier rappt sich Holy Smokez den Frust von der Seele. Es ist klassische Widerstandsmusik, die ans Eingemachte geht.

Zuversicht und Hoffnung

Sein aktueller Song «Es reicht» schlägt hingegen relativ sanfte Töne an. Der Beat ist so gestaltet, dass er zum Tanzen anregt. Wer ihn hört, fängt an, mit dem Kopf zu nicken. „Ich wollte auch mal einen optimistischen Mainstream-Song machen“, sagt der Rapper. „Der Track soll Zuversicht vermitteln und die Message senden, dass die Hoffnung zuletzt stirbt.“ Holy Smokez weiß, wovon er redet. Der Hamburger war wegen des Corona-Wahnsinns lange Zeit niedergeschlagen, beschloss dann aber, diesen Zustand endlich zu verlassen. Er wollte nicht mehr Trübsal blasen, sondern aktiv werden und positive Vibes verbreiten.

„Genug ist genug“, so der Rapper. Dieses Gefühl bringt auch der Songtitel zum Ausdruck. Und die Hook wird noch konkreter: „Bruder, Mann, glaub mir, es reicht / Schmeiß ma die Maske weg, Digga, die Zeit ist gekommen / Sie denken, es wäre nicht leicht / Brechen die Ketten, wir feiern das Leben, die Liebe / Die Menschen, die werden befreit / Leben nach eigenen Regeln / Die Dunkelheit wurde vertrieben, könnt ihr das nicht sehen? / Scheiße, wir leben nicht ewig / Bruder, Mann, glaub mir, es reicht.“ Das sind aufbauende Worte. In ihnen schwingt Energie mit, die der Rapper in den letzten Monaten getankt hat. Das liegt auch an dem großen Zuspruch, den er für seine Musik bekommt.

Lob und Dank

Unter seinen Musikvideos finden sich sehr viele wertschätzende Kommentare, in denen die User ihn loben oder sich bei ihm für sein Engagement bedanken. Positives Feedback erreicht ihn auch per E-Mail – oder auf der Straße in Hamburg, wo ihn Menschen erkennen. Holy Smokez’ Bekanntheit hat sich in dem letzten Jahr vergrößert, was er unter anderem daran sieht, dass seine Songs nicht nur zunehmend gelikt und geteilt werden, sondern auch in den Charts nach oben klettern. „Die Reichweite steigt“, sagt der 40-Jährige. In seinem Song formuliert er es so: „Ich hab es geschafft, mit der Mukke die Menschen erreicht / Das war nicht leicht, kostet einen Preis.“ Seine Höhe bemisst sich an den Freunden und Bekannten, die er wegen seiner Kritik an der Corona-Politik verloren hat – aber auch an den Tiefschlägen, die meinungsbildende Leitmedien versetzten.

Holy Smokez (M) mit Rapbellions-Kollegen Beatus (l) und Twanie

„Die Hetze war schon enorm“, sagt Holy Smokez, „insbesondere nach «Ich mach da nicht mit»“. Der Rapbellions-Song, bei dem auch Xavier Naidoo mitgewirkt hatte, schlug eine riesige Welle. Die Leitmedien reagierten mit ausschließlich negativer Berichterstattung, in der die typischen Kampfbegriffe zum Einsatz kamen. Holy Smokez und seine Rapbellions-Kollegen wurden in die rechte Ecke gestellt und als «Verschwörungstheoretiker» diffamiert. Einige Redaktionen griffen sogar frontal an, indem sie sich jeden einzelnen Rapbellion vornahmen und ihn mit Schmutz bewarfen. Den einen traf es härter, den einigen weniger. Holy Smokez kam noch vergleichsweise gut weg, musste aber trotzdem etwas einstecken. Entmutigen ließ er sich davon nicht, wie «Es reicht» zu verstehen gibt: „Sie haben, versucht mich zu treffen, die Spasten, Sie hassen, doch zielen sie wieder vorbei“.

Das Motto des Rappers lautet, sich weder von der Mainstream-Presse noch von der Politik beeinflussen zu lassen. Man müsse den Zustand der Fremdbestimmung verlassen und stattdessen selbstbestimmt leben. „Es wird Zeit, die Maske wegzuwerfen und Spaß zu haben“, sagt er. Man müsse wieder die Nähe suchen und zusammenkommen. Diese Aussage findet sich auch in seinem Song: „Schieb sie beiseite die Fratzen und zeig mir dein Lächeln / Wir brauchen die Liebe, wird Zeit.“ Mit diesen Zeilen appelliert der Rapper an die Selbstverantwortung. Wir alle müssen autonom sein und aktiv werden. „Du bestimmst die Regeln“, lautet seine Botschaft.

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